Während Axel Springer mit Adblocker-Sperre und vor Gericht gegen Online-Werbeblocker vorgeht, investiert der Verlag in Berlin in ein Jungunternehmen, das unter anderem Adblocker programmiert. Der Clou: Ein auf Malvertising zugeschnittener Werbeblocker könnte sich gegen generelle Adblocker richten.
Die Zenguard GmbH verkauft eine Web-Firewall, die auch Werbeanzeigen blockiert. Die Axel-Springer-Tochter Plug and Play Accelerator GmbH hat sich an dem Unternehmen mit Sitz in Kreuzberg laut Handelsregister mit 4,27 Prozent beteiligt. Weitere 18,75 Prozent hält die Project A Ventures GmbH & Co. KG, an der Axel Springer nach eigenen Angaben wiederum mit 30 Millionen Euro beteiligt ist.
Ein Verlagssprecher erklärte gegenüber dem Techportal golem.de die Investition in Zenguard. Das Unternehmen entwickle «Rundum-Sicherheitslösungen», die gegen unterschiedliche Schadsoftware schütze. Zenguard liess wissen, dass die Firewall noch in Entwicklung sei; Ziel sei ein Werbefilter, der schädliche Malvertising von makelloser Onlinewerbung unterscheiden und gezielt abwehren könne.
Insofern macht das Engagement von Axel Springer Sinn. Wer Adblocker benutzt, argumentiert oft damit, sich gegen infiszierte Anzeigen schützen zu wollen. Diesem Argument wäre mit einem auf Malware zugeschnittenen Werbeblocker der Wind aus den Segeln genommen.