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Donnerstag
13.02.2014

Medien / Publizistik

Mathias-Dopfner-Klein-Report

Der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, glaubt an die Zukunft des Journalismus. Zwar werde die Bedeutung der Zeitung abnehmen, aber digitale Medien ermöglichten den Verlegern Zugang zu neuen Zielgruppen, sagte Döpfner dem «Wall Street Journal Deutschland» in einem Interview.

Die Axel Springer AG wolle in den USA nicht um jeden Preis wachsen. «Wir werden definitiv nicht aus Prestigegründen in den USA auf Trophäenjagd gehen», sagte Döpfner der Zeitung über die Ambitionen von Springer. Für ein mögliches Ziel nannte der Manager drei Bedingungen: «Ein vernünftiger Preis, wenn wir die Marktführerschaft bekommen und etwas unseren Kernkompetenzen entspricht.»

Axel Springer hatte sich zuletzt aus dem Bieterkampf um die Deutsche-Telekom-Tochter Scout24 zurückgezogen. Das Unternehmen war nicht gewillt, «mehr als das zwölffache des operativen Gewinns zu zahlen». Der Axel-Springer-Chef rechnet damit, dass Inhalte im Journalismus früher oder später wieder die Oberhand gewinnen werden.

Döpfner bezeichnete im Interview den Kauf der «Washington Post» durch den Amazon-Chef Jeff Bezos als einen Wendepunkt, der die Kampflinien zwischen Technologieunternehmen wie Amazon und Apple auf der einen und der traditionellen Verlagsbranche auf der anderen Seite markiert hat. «Gewinnen die traditionellen Content-Unternehmen, weil sie die Technologie lernen, oder gewinnen die Technologieunternehmen, weil sie Content lernen?», fragte Mathias Döpfner. «Das ist ein offenes Spiel», findet der in Deutschland nicht ganz unumstrittene Verlagsmanager.