Axel Springer will in die digitale Offensive und hat angekündigt, aus diesem Grund die Redaktion der «B.Z.» und die Berlin-Redaktion der «Bild» zusammenzulegen. Die gemeinsame Redaktion soll bereits im November 2013 ihre Arbeit aufnehmen. Die beiden Titel würden aber auch in Zukunft ihre publizistische Eigenständigkeit behalten, teilte Axel Springer mit.
Die Onlinebreiche der beiden Zeitungen werden dagegen komplett zusammengeführt. Die «B.Z.» übernimmt im Zuge der Umstrukturierung die Redaktionssysteme von «Bild» für die Produktion der gedruckten Zeitung und für den Internetauftritt. Kai Diekmann, der «Bild»-Chefredaktor und Herausgeber aller «Bild»-Titel, wird damit auch Herausgeber der «B.Z.».
Auch in den Regionen will Axel Springer digital aufrüsten. In Hamburg, Essen, Frankfurt, München und Leipzig sollen neue Stellen für die Onlineberichterstattung, die bisher hauptsächlich von Berlin aus umgesetzt wurde, geschaffen werden. Das Unternehmen will auch in die technische Ausstattung der Reporter investieren, um die multimediale Berichterstattung auszubauen.
Für die 24-Stunden-Onlineberichterstattung ist zudem für den September die Eröffnung eines neuen Büros in Los Angeles vorgesehen. Durch die Zeitverschiebung sei es so möglich, rund um die Uhr - und vor allem in den deutschen Nachtstunden - schneller und intensiver zu berichten, heisst es. Stattdessen werde das Korrespondentenbüro in Rom geschlossen.
Bei der Zusammenlegung der Redaktionen in Berlin sollen «weniger als 50 Stellen abgebaut werden», berichtet der Mediendienst kress.de. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) fordert angesichts einer Rendite, die bei der «Bild» «deutlich über 20 Prozent» liege, dass ganz auf Stellenabbau verzichtet wird.