Der Direktor des Internationalen Automobil-Salons Genf, Sandro Mesquita, geht nicht davon aus, dass die nächste Ausgabe des Autosalons vor dem Jahr 2022 stattfinden wird. Das sagte er am Mittwoch zur Westschweizer Wirtschaftszeitung «Agefi».
Grund der immer wahrscheinlicheren Absage sind die drastischen Einbrüche bei der internationalen Autoindustrie als Folgen der Corona-Pandemie. Zwar fahren die Autohersteller im Moment ihre Produktion wieder hoch. Doch bis die internationalen Lieferketten funktionieren, kann es noch Wochen dauern. Und die Konsumenten sind noch nicht in Kauflaune.
Allein in Deutschland dürfte der Automarkt in diesem Jahr um 20 Prozent schrumpfen, schätzen verschiedene Studien.
Autosalon-Direktor Sandro Mesquita rechnet deshalb nicht mit einer schnellen Erholung in der Autoindustrie. «Womöglich wird der Salon zwei Jahre ausfallen», so seine düstere Prognose.
Die Möglichkeit einer Pause im Jahr 2021 war bereits öffentlich diskutiert worden, da der Automobil-Salon kürzlich einen Kredit des Kantons Genf in der Höhe von 17 Millionen Franken abgelehnt hatte. Die Stiftung der Geneva International Motor Show GIMS hat nach eigenen Angaben das Darlehen abgelehnt, weil damit neben dem Decken der Verluste aus der diesjährigen Absage die Organisation der Ausgabe 2021 finanziert werden sollte. Das wird aber schwierig, denn: «Die wichtigsten Aussteller der GIMS empfehlen uns dringend, die nächste Ausgabe für 2022 vorzusehen.»
Die Genfer Automesse ist die grösste Veranstaltung in der Schweiz. 2019 hat sie mehr als 600'000 Besucher angezogen. Vor Ort sind etwa 10'000 Medienleute.
Die Verluste bedingt durch die Absage in diesem Frühling schätzen die Veranstalter auf über 11 Millionen Franken.