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Dienstag
07.10.2014

Medien / Publizistik

Der deutsche Autor Siegfried Lenz ist tot. Er verstarb am Dienstag im Alter von 88 Jahren im Kreise seiner Familie, wie sein Verlag Hoffmann und Campe schreibt.

Der berühmte Autor verfasste unter anderem Klassiker wie «Deutschstunde», «Heimatmuseum» und «Schweigeminute». Lenz thematisierte immer wieder die Vermischung von Schuld und Pflicht zur Zeit des Nationalsozialismus.

Als junger Mann desertierte Siegried Lenz während des Zweiten Weltkriegs nach Dänemark und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Ende der 40er-Jahre wurde er Volontär der Zeitung «Die Welt», die in Hamburg von den Alliierten gegründet worden war.

1951 erschien der erste Roman «Es waren Habichte in der Luft» im Hoffmann und Campe Verlag. Dem Verlag blieb Lenz zeitlebens treu.

«Wir sind zusammen fischen gegangen und haben über seine Bücher und seine Pläne gesprochen. Er hat mich mit seinem Rat für Hoffmann und Campe, der immer sein Verlag war, ein Leben lang begleitet. Jetzt bleibt die Erinnerung an eine einzigartige Freundschaft, an einen grossen Menschen und als Zeugnis dafür seine Bücher», schreibt Thomas Ganske, Verleger und Freund von Lenz, im Nachruf des Verlags.

Im Juni dieses Jahres hatte der verstorbene Schriftsteller die gemeinnützige Siegried-Lenz-Stiftung ins Leben gerufen, die sein Werk wissenschaftlich aufarbeiten soll. Sein persönliches Archiv geht an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach.