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Sonntag
12.01.2003

Die Leiche des in der Ukraine ermordeten Journalisten Georgi Gongadse soll am Montag im Institut für Rechtsmedizin in Lausanne von unabhängiger Stelle untersucht werden. Sonia Blatmann vom Europa-Büro von Reporter ohne Grenzen (RSF) bestätigte eine Meldung von «Le Matin» vom Samstag. RSF-Generalsekretär Robert Ménard war im vergangenen Jahr zur zivilen Klägergruppe gestossen.

Ukrainische Behörden gaben vor, dass es sich um die Leiche Gongadse handle, der man den Kopf abgetrennt hatte. Der Mann sei einem gewöhnlichen Verbrechen zum Opfer gefallen. Die Mutter des Journalisten verlangte eine unabhängige Autopsie im Ausland, nachdem Tonbänder veröffentlicht worden waren, die eine mögliche Verwicklung von Präsident Leonid Kutschma in die Affäre belegen. Die Untersuchung in der Schweiz kann nach Angaben der RSF bis zu einer Woche dauern. Sie findet im Beisein von Vertretern der ukrainischen Staatsanwaltschaft und einem medizinischen Experten der RSF statt.