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Freitag
10.04.2015

Medien / Publizistik

In der Redaktion der «Automobil Revue» ist nach den Recherchen des Klein Reports Hektik ausgebrochen. Der Verlag MoMedia AG gab am späten Donnerstagnachmittag eine «strategische Neuaufstellung» bekannt. Das verwundert nicht, denn Verleger Dominique Hiltbrunner ist unter Zugzwang, da mindestens fünf von sieben Redaktoren die Zeitschrift wohl bald freiwillig oder unfreiwillig verlassen werden.

Dass Verleger Hiltbrunner die Redaktion der «Automobil Revue» neu aufbauen muss, liegt also auf der Hand. Die Mitteilung des Verlages liest sich nun aber so, als ob Hiltbrunner diese «Neuaufstellung» von langer Hand geplant hätte.

«Um die Erwartungen unserer Leser und Partner in der Automobilwelt noch besser erfüllen zu können, gründet die MoMedia AG eine vollwertige digitale Redaktion», teilte der Verlag mit. Diese umfasse vier Vollzeitstellen in den Bereichen Community Management, Video und Web-Journalismus.

Der Schwerpunkt liege künftig «verstärkt auf digitalen Beiträgen», heisst es weiter. Von der deutschsprachigen Printausgabe hingegen ist nichts zu lesen. Dafür beginnt die Verlagsmitteilung mit der französischsprachigen Ausgabe, die bisher nicht von Kündigungen betroffen ist.

Das «neue redaktionelle Konzept der `Revue Automobil`» sei ein «Erfolg». «Jetzt tritt die MoMedia AG in die zweite Phase der strategischen Neuaufstellung ein. Sie konzentriert sich auf die `Automobil Revue`.»

Für die neue Online-Strategie holt Hiltbrunner den Berner Journalisten Matthias Mast an Bord. Dieser übernimmt bereits am kommenden Montag das Projekt, «das die diversen Informationsträger der `Automobil Revue` übergreifend betrifft».

Mast werde dabei von «erfahrenen und dynamischen Redaktoren unterstützt». Wer diese Redaktoren sein könnten, wird allerdings nicht mitgeteilt. Die Auswahl im bestehenden Team wird auf jeden Fall nicht mehr gross sein, wenn die fünf Kündigungen erst einmal gültig sind.

Zusammen mit dieser «Innovation» will Hiltbrunner auch den redaktionellen Auftritt erneuern. Dies soll sich im Layout, in neuen Rubriken, in einer «noch professionelleren Präsentation unseres berühmten Fahrtests» und in den Serviceleistungen widerspiegeln.