Alle Jahre wieder – steht die älteste Autozeitschrift der Schweiz offenbar zum Verkauf. Nach Informationen des Klein Reports wird die «Automobil Revue» (AR) nun sogar zu einem Spottpreis von einem Franken gehandelt.
Damit steht die Zeitschrift gut drei Jahre, nachdem Verleger Dominique Hiltbrunner sich unter nebulösen Umständen von der AR getrennt hatte, erneut vor einem Neuanfang.
Während Hiltbrunners MoMedia AG unterdessen liquidiert und aus dem Handelsregister gelöscht wurde, lebt die «Automobil Revue» mit neuen Besitzern weiter. Geführt wird die «Automobil Revue» seither über die Aboflor AG, wobei Ramon Benninger und Harald Edoardo Kutin als Verwaltungsräte verantwortlich zeichnen.
Konstant bleibt bei der AR aber auch seit Hiltbrunners Abgang nur die Inkonstanz: Denn die beiden Chefredaktoren des neuen Redaktionsteams, das nach dem Neuanfang damals zusammengestellt wurde, sind unterdessen beide nicht mehr am Steuer der Autozeitschrift.
Das gilt nicht nur für Martin Mäder, der im letzten Dezember die Kündigung erhalten hatte, sondern auch für seinen Kollegen Jérôme Marchon. Dieser leitete seit dem Neustart das Team der französischen Ausgabe «Revue Automobile». Wie sein Linkedin-Profil verrät, ist Marchon seit August 2018 auf der Suche nach einer neuen Herausforderung im Motorsport-Bereich.
Weiter abstrus: Derzeit ist die Stelle des Verwaltungsratspräsidenten bei der Aboflor AG gar nicht besetzt. Michael Brentari, der die Funktion Ende Januar 2018 von Ramon Benninger übernommen hatte, hat sich Mitte September wieder austragen lassen. Und seither wurde Brentari gar nicht ersetzt.
«Nach dem gesundheitsbedingten Ausscheiden von VR-Präsident Michael Brentari ist diese Position im Moment noch vakant», erklärten die beiden verbleibenden Verwaltungsräte Benninger und Kutin auf Nachfrage des Klein Reports.
Können die beiden bestätigen, dass nach einem Abnehmer für die «Automobil Revue» gesucht wird? «Es wird nicht aktiv nach einem Abnehmer gesucht. Wir wurden jedoch von Interessenten angefragt, ob man den Titel erwerben kann», lautete die Antwort.
Den gehandelten Preis von einem Franken wollten die Verwaltungsräte grundsätzlich nicht kommentieren. Hingegen betonten Kutin und Benninger, dass sich die «Automobil Revue» seit dem letzten Sommer «wieder sehr gut entwickelt». Und dennoch: «Sie steht jedoch – wie die meisten Medienprodukte – bei einem entsprechenden Angebot zum Verkauf», wie sie gegenüber dem Klein Report erklärten.
Auf die Frage, ob auch Dominique Hiltbrunner noch bei der AR involviert ist, versicherten die Verwaltungsräte: «Herr Dominique Hiltbrunner ist weder Teilhaber am Verlag noch operativ für die ‚Automobil Revue’ tätig und somit nicht involviert.»