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Dienstag
27.02.2024

Vermarktung

Ankeraktionäre JCDecaux SE und Pargesa Asset Management S.A., die gemeinsam 55 Prozent der Aktien halten, möchten verkaufen... (Bild: APG, zVg)

Ankeraktionäre JCDecaux SE und Pargesa Asset Management S.A., die gemeinsam 55 Prozent der Aktien halten, möchten verkaufen... (Bild: APG, zVg)

Donnerschlag in der Kommunikationsbranche: Die Hauptaktionäre des Aussenwerbekonzerns APG, die französische JCDecaux und Pargesa Asset Management, «haben eine Vereinbarung über einen möglichen koordinierten Verkauf ihrer Beteiligungen an der Gesellschaft getroffen».

Das gab am Dienstagmorgen der börsenkotierte Konzern  bekannt, der ab 10 Uhr seine jährliche Medien- und Analystenkonferenz im Zürcher Hotel Widder durchführte und das Jahresergebnis 2023 im Detail bekanntgab. In der Schweiz sind die Werbeerträge um 4,8 Prozent auf 311,3 Millionen Franken gestiegen, die Ländereinheit Serbien steigerte sich um 6,8 Prozent auf 14,3 Millionen Franken.

Das Konzernergebnis stieg im Vorjahresvergleich von 23,4 Millionen auf 26,8 Millionen Franken; der Free Cashflow ging von 14 Millionen auf 31,3 Millionen Franken hoch. Die EBITDA-Marge steht wie 2022 bei 12,8 Prozent, die EBIT-Marge bei 9,7 Prozent (Vorjahr: 9,4 Prozent).

Zu den Verkaufsabsichten sei die Gesellschaft am 26. Februar 2024 von JCDecaux SE und Pargesa Asset Management S.A. informiert worden. «Die beiden Gesellschaften halten gemeinsam rund 55 Prozent des Aktienkapitals und der Stimmrechte von APG|SGA», heisst es dazu.

Seit 1. Juni 2014 leitet Markus Ehrle als Chief Executive Officer sehr erfolgreich das Unternehmen; Verwaltungsratspräsident ist Daniel Hofer. Hofer führte im Anschluss an die Medienkonferenz bei den Nachfragen ausführlich aus, wie der Ablauf für den Konzern aussieht: «Es gibt keinen Zeitplan, der Prozess beginnt heute.»

Dass die beiden Aktionäre als Gruppe auftreten, wisse er seit Montag. «Wir sind innerhalb des Verwaltungsrates immer im Austausch und Gespräch», und das «sehr harmonisch», wie der Verwaltungsratspräsident mehrfach betonte.

Diese Aktionärskonstellation gebe es schon seit ein paar Jahren. Von daher sei man nicht komplett überrascht, zumal im Herbst individuelle Zeichen gekommen seien. «JCDecaux und Pargesa Asset Management haben die Gruppe ausschliesslich zum Zweck des Verkaufes gebildet», so Hofer.

Der französische Aussenwerbekonzern JCDecaux, der in über 80 Ländern präsent ist, hält seit Jahren 30 Prozent der APG-Aktien. «JCDecaux wird nicht aufstocken», so Daniel Hofer auf eine entsprechende Frage, die seit 10 Jahren immmer wieder aufkomme. Ansonsten hätte das der Aussenwerber schon längst machen können.

Daniel Hofer ist auch Mitglied des Executive Boards von JCDecaux. Dass er VRP der APG sei, habe damit zu tun, dass er vier Jahre lang CEO des Schweizer Aussenwerbekonzerns gewesen ist.

Rechtlich gibt es für das APG-Team Unterstützung von Lenz & Staehelin, unter anderem durch Anwalt Matthias Wolf; Medienanfragen zu möglichen Aktienverkäufen handhabt Andrés Luther von Hirzel.Neef.Schmid.Konsulenten. Beide konnten sich am Dienstagmorgen bei der Präsentation von Markus Ehrle und dem scheidenden Finanzchef Beat Hermann schon einmal vertiefter mit den Zahlen vertraut machen.

Der Verwaltungsrat habe beschlossen, einen Prozess einzuleiten, mit dem Ziel, «einen möglichen Käufer für die gesamte Gesellschaft zu finden», wie die APG schreibt. Das könne, müsse aber nicht zu einer Transaktion der Gesellschaft und/oder zu einer Veräusserung der von den beiden Hauptaktionären gehaltenen Aktien führen.

Als Finanzberater wurde Goldman Sachs International ernannt.