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Mittwoch
03.09.2003

Universal Entertainment und NBC sollen zum fünfgrössten Medienimperium der USA verschmolzen werden. Der hoch verschuldete französisch-amerikanische Mischkonzern Vivendi Universal gab am Mittwoch Einzelheiten zu der Entscheidung bekannt, für den Kontrollverlust über Universal Entertainment (VUE) Exklusivverhandlungen mit dem US-Konzern General Electric aufzunehmen.

Das Geschäft, das Finanztransfers von insgesamt 5,4 Milliarden Dollar einschliesst, ist einer der grössten Unternehmensverkäufe in den USA in diesem Jahr. Der neue Mediengigant soll zu 80 Prozent von General Electric und zu 20 Prozent von Vivendi kontrolliert werden. Im Jahr 2006 ist entweder ein Börsengang oder eine schrittweise Übernahme der Restanteile durch General Electric bis 2009 vorgesehen. General Electric sichert sich mit der geplanten Fusion einen starken Zugriff auf die TV-Kabelnetze in den USA. Zu VUE gehören die Kabelsender USA Network, Sci Fi Channel, Trio und Newsworld International. Daneben werden in die neue Gesellschaft auch die Universal Filmstudios sowie Themenparks und zahlreiche Musik-Labels übergehen.

Der neue Medienkonzern firmiert vorerst unter dem kombinierten Namen NBC Universal. Mit einem geschätzten Jahresumsatz von 13 Milliarden Dollar nimmt er hinter AOL Time Warner, Disney, Viacom und News Corp Platz fünf unter den US-Medienimperien ein. Vivendi erhält 3,8 Milliarden Dollar zusätzlich zu einer direkten Schuldentilgung durch General Electric in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar.

Mit dem Angebot Bronfmans hätte Vivendi laut Medienberichten 5,5 Milliarden Dollar einnehmen können. Allerdings konnte sich der Vivendi-Aufsichtsrat offenbar nicht für das Angebot des kanadischen Milliardärs entscheiden, der sein Firmenimperium Seagram erst vor drei Jahren in den Mischkonzern Vivendi eingebracht hatte. Siehe auch: NBC in Verhandlungen für Vivendis Unterhaltungssparte, NBC ist Favorit im Rennen um Vivendis US-Sparte