Serafe, die schweizerische Erhebungsstelle für die Radio- und Fernsehabgabe, beklagt einen ungeplanten Mehraufwand für das Eintreiben der Radio- und TV-Gebühren.
Rund ein Prozent der verschickten Rechnungen seien fehlerhaft und müssten deshalb nachbearbeitet werden. Das liege aber nicht an Serafe, sondern an falschen Datensätzen, die das Inkassounternehmen von den Gemeinden erhalten habe.
Wie die «SonntagsZeitung» weiss, will Serafe deshalb vom Bund mehr Geld für ihre Dienstleistung. Es gehe dabei um einen Mehraufwand für Leistungen, die im Pflichtenheft nicht vorgesehen waren.
Serafe-Sprecher Erich Heynen nennt als ein Detail, dass «sämtliche Kundenanfragen, also auch solche, welche die Serafe nicht zu beantworten hat» - weil es Fragen zu fehlerhaften Personaldaten sind - bei der Erhebungsstelle anstatt bei den zuständigen Einwohnerdiensten landen.
Die Zeitung schätzt, dass es bei den neuen Forderungen um mehrere Millionen Franken gehen könnte. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) wollte diesen Betrag noch nicht konkretisieren, bestätigt aber gegenüber der «SonntagsZeitung» den Eingang einer solchen Forderung mit einer Zusammenstellung des Mehraufwandes.
Serafe erhebt seit zwei Jahren im Auftrag des Bundes Radio- und TV-Gebühren. Brisant an den neuen Forderungen ist nun, dass Serafe den Auftrag zur Eintreibung der TV- und Radiogebühren vor allem deswegen erhalten hat, weil die Offerte günstiger war als die der Konkurrenz.
Gemäss dem Medienbericht kann die Inkassostelle trotz dem beklagten Mehraufwand immer noch einen Betriebsgewinn von 1,2 Millionen Franken ausweisen. Das entspreche 6 Prozent des Umsatzes.