Alle öffentlichen Ausschreibungen in der Schweiz sollen künftig im Internet zu finden sein - auf einer einzigen Website. Fünf Kantone und drei Städte nutzen die Plattform bereits. Die Betreiber haben am Donnerstag eine positive Bilanz gezogen. Unternehmen, die an öffentlichen Aufträgen interessiert sind, können sich auf der dreisprachigen Homepage http://www.simap.ch über die laufenden Ausschreibungen informieren und registrieren lassen. Das neue elektronische Informationssystem ist seit zwei Monaten in Betrieb. Der Verein simap.ch als Betreiber des Internet-Portals hat am Donnerstag an einer Medienkobferenz von einem geglückten Start gesprochen. Pro Tag seien 500 bis 1000 Zugriffe auf die Website verzeichnet worden. Dies belege, dass das Angebot einem echten Bedürfnis entspreche.
Die Mitglieder der Pilot-Gruppe - die Kantone Genf, Freiburg, St. Gallen, Tessin und Waadt sowie die Städte Lausanne, Genf und Lugano - sind laut den Initianten mit dem Ergebnis zufrieden. Die Website erhöhe die Transparenz und vereinfache das öffentliche Beschaffungswesen. Bisher hätten potenzielle Auftragnehmer die unterschiedlichsten kantonalen und eidgenössischen amtlichen Publikationsorgane konsultieren müssen. Heute genüge ein Blick auf die Homepage. Das System sei benutzerfreundlich und laufe problemlos. Im Sommer sollen sukzessive weitere Kantone, Städte sowie der Bund und Bundesbetriebe aufgeschaltet werden. Ziel der Portalbetreiber ist es, möglichst alle Ausschreibungen der Schweizer Vergabestellen, welche dem öffentlichen Beschaffungsrecht unterstehen, auf der Website zu veröffentlichen.
Dies wären rund 5000 Stellen mit einem jährlichen Publikationsvolumen von über 40 Milliarden Franken. Nebst den Ausschreibungen sind auf der Website auch Informationen über die Gesetzgebung und Rechtssprechung zu finden. Dem Verein simap.ch sind die meisten Kantone, der Bund und einige Städte angeschlossen. Seinen Ursprung hat simap (système d´information sur les marchés publics en Suisse) im Kanton Waadt, der mit einer eigenen Website eine Pionierrolle inne hatte. - Mehr dazu: «Simap.ch» steckt in den Startlöchern
Donnerstag
06.02.2003