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Freitag
11.01.2002

Die Auflösung des privaten russischen Fernsehsenders TV-6 steht vor der Tür: Das oberste russische Schiedsgericht hat am Freitag in der Auseinandersetzung mit staatsunabhängigen Medien entschieden, dass der Sender wegen Verschuldung des Mutterkonzerns MNWK aufgelöst werden könne. Das staatsnahe Erdöl-Unternehmen Lukoil hatte als Medieninvestor die zuvor von untergeordneten Gerichten aufgehobene Entscheidung erzwungen. Die Mediengesellschaft MNWK will nun in die Berufung gehen. Bereits im Vorjahr konnte der staatlich gelenkte Gaskonzern Gasprom die Auflösung des regierungskritischen Medienkonzerns Media-Most erwirken und eine redaktionelle Umbesetzung des bis dahin ebenfalls regierungskritischen Senders NTW erreichen. Viele der populären Journalisten gingen daraufhin zu TV-6. Kritiker werfen der Staatsmacht vor, mit Hilfe der politisch gelenkten Justiz gegen unbequeme Medien vorzugehen. Mehr dazu: Druck auf russischen Sender TV-6