Während die grossen Magazine in Deutschland im 3. Quartal ihre Auflagen leicht steigern konnten, steht der allgemeine Trend noch immer auf «abnehmend». Das ergibt sich aus den am Dienstag veröffentlichten Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW). So legte «Der Spiegel» im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,4% zu (total 1,124 Millionen Exemplare pro Woche), der «Stern» steigerte sich um 0,5% (total 1,089 Millionen). «Focus» erreichte mit einem Plus von 4,8% (824 000) das beste Ergebnis seiner Geschichte. Zulegen konnten auch die Wirtschaftstitel «Financial Times Deutschland» (plus 10,6% auf knapp 93 000) und «Handelsblatt» (plus 4,5% auf 143 000).
Verloren haben dagegen «Bild», Europas auflagenstärkste Tageszeitung (minus 4% auf 4,059 Millionen), «Die Welt» (minus 8,1% auf 219 000), die «Süddeutsche Zeitung» (minus 3,7% auf 427 000) und die «Frankfurter Rundschau» (minus 1,5% auf 181 000). Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» hatte ihre Zahlen wieder nicht rechtzeitig gemeldet. Eine neue Rekordauflage erreichte die Wochenzeitung «Die Zeit» (plus 2,9% auf 453 000 Exemplare). Bei den Sonntagszeitungen hingegen mussten Einbussen hingenommen werden: «Bild am Sonntag» mit minus 2,7% (2,302 Millionen) und «Welt am Sonntag» minus 4,2% (404 000).
Auflagenrückgänge gab es auch bei einigen Illustrierten. So verlor die «Bunte» 2,2% (neu 794 000), während das Konkurrenzblatt «Gala» um 6,6% auf 408 000 zulegte. Die «Neue Revue» verkaufte 288 000 Exemplare (minus 4,2%), «Super Illu» 585 000 (minus 3,2%). Bei den TV-Programmzeitschriften setzte sich der Trend des vorigen Quartals zu Gunsten der Niedrigpreis-Blätter fort. So konnte die zum Marktführer gewordene «TV 14» noch einmal um 1% auf 2,135 Millionen zulegen. Auch «TV direkt» (1,009 Millionen, plus 3,9%) und «TV pur» (733 000, plus 3,5%) verbuchten entgegen der allgemeinen Tendenz Zuwächse. Die Gesamtauflage der verkauften Programmillustrierten sank um 4,7% auf 17,876 Millionen.
Einige positive Entwicklungen zeichneten sich auf dem Markt der monatlichen Frauenzeitschriften ab, der sogar insgesamt um 8,8% auf 5,344 Millionen Exemplare wuchs. Überproportionale Auflagensteigerungen erreichten «Brigitte Young Miss» (plus 60,7% auf 314 000) und ein weiteres Mal «Joy» (plus 25,3% auf 564 000) sowie «Instyle» (plus 17,3% auf 393 000).
Dienstag
14.10.2003