Die populären Boulevardzeitungen verlieren stärker an Auflage als die Qualitätspapiere. Einzig die kleinere «Financial Times» und die Londoner Gratiszeitung «London Evening Standard» mussten keine sinkenden Zahlen erleiden. Das ergaben die jüngsten ABC-Zahlen für nationale britische Zeitungsverkäufe, die vom Prüfungsbüro für Auflagen in Hertfordshire ermittelt wurden.
Zweistellige Umsatzeinbussen bei Sonntagstiteln bestätigen den Erfolg der Samstagsausgaben, aber die eigentlichen Gewinner seien natürlich digitale Plattformen, meldete das Statistikbüro. Die am Markt führende Zeitung mit der höchsten Auflage «The Sun» (1,545 Millionen) verlor gegenüber dem Vorjahr 7 Prozent. «Daily Mirror» und «Sunday Mirror» erreichten mit über 19 Prozent Auflagenrückgang die grössten Verluste.
Was die hochwertigen Tageszeitungen anbelangt, konnte die «Times» den Verlust auf gut 2 Prozent beschränken und einen Gesamtverkauf von 440 558 Exemplaren vorweisen. Die Auflage des «Guardian» fiel ebenfalls um gut 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 152 714 Stück und die des «Daily Telegraph» reduzierte sich gar um 18,4 Prozent auf 385 346 Exemplare.
Der Verlust von Lesern bei gedruckten Zeitungen konnte zum Teil durch den digitalen Leseranstieg ausgeglichen weiter. Gemäss einer Presseerklärung von Newsworks erlebten die nationalen Zeitungen gemeinsam einen Anstieg von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf allen digitalen Plattformen.