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Mittwoch
18.09.2024

Medien / Publizistik

Vielflieger Gianni Infantino... (Bild: en.wikipedia.org)

Vielflieger Gianni Infantino... (Bild: en.wikipedia.org)

Der französische Investigativ-Journalist Simon Bolle hat sich ein ambitiöses Ziel gesetzt: Er will die Geschichte von Fifa-Präsident Gianni Infantino aufarbeiten und in Buchform publizieren.

Aus diesem Grund weilte der Mitarbeiter der Sportzeitung «L’Equipe» in diesen Tagen in Zürich. Unter anderem traf er im vornehmen Baur-au-Lac-Club den langjährigen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter. Der Ort des Treffens ist insofern von Symbolik, als dass im Fünfstern-Hotel am See mit der Polizei-Razzia im Mai 2015 der grosse Fifa-Skandal losgetreten wurde.
 
Die Späher des Klein Reports erblickten den französischen Rechercheur auch im legendären Café Odeon. Dort unterhielt sich der Franzose mit dem langjährigen Fifa-Angestellten (und späteren Präsidentenschafts-Kandidaten) Jérôme Champagne. Bei dieser Gelegenheit kam es zu einer durchaus überraschenden Begegnung.

Zufälligerweise sassen an einem Tisch im selben Raum die früheren Fifa-Direktoren Walter De Gregorio (Medien) und Marco Villiger (Rechtsabteilung). Dass es sich dabei um ein geheimes Rendez-vous handelte, kann (vermutlich) ausgeschlossen werden. Schliesslich lernt man in jedem James-Bond-Film, dass konspirative Treffen besser nicht im bekanntesten Café der Stadt stattfinden sollten.

So oder so. Simon Bolle zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen: «Die Gespräche waren sehr informativ.» Vor allem Sepp Blatter habe durchaus pikante Details erwähnt, sagte Bolle gegenüber dem Klein Report.

Den Protagonisten seines Buches suchte Bolle in Zürich aber vergeblich. Noch habe er keinen Gesprächstermin mit Gianni Infantino erhalten. Ob sich dies ändert, bleibt abzuwarten. Am Fifa-Hauptsitz in Zürich gilt der aktuelle Präsident als Phantom. Lieber hält sich Infantino in Katar oder Saudi- Arabien auf. Dort hat er mehr Freunde als bei der eigenen Belegschaft.

Es ist kein Wunder, dass man Gianni Infantino nicht so leicht antrifft. Der Vielflieger ist pro Monat 60'000 Flugkilometer im Privatjet unterwegs, wie die «NZZ am Sonntag» zu berichten wusste.

Die Fifa hat auf Fragen des Klein Reports nicht geantwortet.