Der Muttenzer Marco Fritz hat mit dem Segen der Musikindustrie die Foto-Video-Community ClipCook lanciert. Dank ClipCook können private Fotos legal mit bekannten Musikstücken unterlegt und im Internet als Video veröffentlicht werden. Das weltweit einmalige Angebot ist kostenlos. Fritz hofft, demnächst ein Unternehmen aus der Musik- oder Fotobranche als exklusiven Werbepartner zu gewinnen.
Auf YouTube gibt es Hunderttausende Videos, bei denen Ferienfotos und Videos mit angesagter Musik vertont werden. Doch wenn Verwandte und Freunde auf den Link klicken wollen, erscheint innert Stunden die Fehlermeldung «Dieses Video wurde aufgrund eines Verstosses gegen die Nutzungsbedingungen entfernt».
Der Musikliebhaber und Hobbykomponist Marco Fritz sorgt nun dafür, dass die Online-Ferienträume künftig nicht mehr durch rechtliche Ansprüche der Musikindustrie zerstört werden, hat er doch für sein neu lanciertes Internetportal ClipCook.com entsprechende Lizenzverträge abgeschlossen.
Dank seiner Foto-Video-Community ClipCook kann man endlich ganz legal berühmte Hits von Louis Armstrong, Mozart, den Beatles oder Deep Purple für seine Ferienfotos, Fotogalerien, Mitteilungen, Geburtstagswünsche, Partyfotos und Werbeclips verwenden. Für die Erstellung dieser Clips steht, wie Fritz stolz behauptet, der einfachste Editor der Welt zur Verfügung. Ohne spezielle Kenntnisse und Handbuch ist es damit für Laien möglich, innert Minuten eigene Clips zu kreieren. Die vertonten Videos kann man auf www.clipcook.com aufschalten oder in die eigene Privat- oder Unternehmens-Homepage einbetten.
«Derzeit stehen 663 Songs aus 20 verschiedenen Genres wie Jazz, Easy Listening und World zur Verfügung», sagte ClipCook-Erfinder Marco Fritz gegenüber dem Klein Report. Bei den Genre-Bezeichnungen lehnt er sich nicht zufällig an die Bezeichnungen auf iTunes an. Jedes Video ist mit dem iTunes-Portal verlinkt, wo der entsprechende Song bei Gefallen heruntergeladen werden kann. Doch das ist keine Bedingung dafür, das Video aufschalten zu können. «Das Erstellen und Veröffentlichen des Videos ist für alle Benutzer kostenlos», so Fritz. Nicht einmal Werbeeinblendungen stören die Online-Ferienstimmung. «Wir wollen die Seiten nicht mit Werbebannern zudecken, sondern möchten ein Unternehmen aus der Musik- oder Fotobranche als exklusiven Partner gewinnen», erklärt Fritz.
Zwei Jahre lang hat sich Fritz auf die anfangs Januar 2010 erfolgte Lancierung seines Portals vorbereitet, heute investiere er jeden Tag mehrere Stunden in das Projekt. Gemeinsam mit den Verwaltungsratsmitgliedern Bruno Fischer und Karl Kirschmann hat er bislang 750 000 Franken in die Community investiert.
Angesichts des grossen zeitlichen und finanziellen Aufwands erscheint der Publikumserfolg sehr bescheiden. Bislang verzeichnet die Seite erst 2000 Unique Visits pro Monat. Doch hat der ClipCook-Erfinder während der Startphase bewusst auf Werbung verzichtet, um unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit die Funktionsweise des Portals schrittweise optimieren zu können.
«Obwohl die Seite für Besucher aus aller Welt zugänglich ist, können aus rechtlichen Gründen bislang nur Personen mit Wohnsitz in der Schweiz eigene Videos aufschalten. In einer nächsten Phase werde ich aber mit der Musikindustrie über die Rechte für weitere Länder verhandeln», verspricht Fritz.
Montag
19.07.2010




