Während die Rolling Stones «I can‘t get no satisfaction» stöhnten, beruhigte er mit glockenheller Stimme seine «Mama», dass sie nicht um ihren kleinen Jungen weinen soll.
Und als Jimi Hendrix in Woodstock mit fürchterlichem Verzerren die amerikanische Nationalhymne auf den Mond schoss, jubelte er mit kindlicher Unschuld «Heidschi bumbeidschi bum bum».
Jetzt wird Heintje am 12. August 65 Jahre alt. Hein Simons heisst der frisch gebackene Rentner mittlerweile. Und er ist nach wie vor als Schlagersänger unterwegs. Beziehungsweise eben nicht, wie die meisten Musiker in den Zeiten von Corona.
In der ZDF-Show «Der Goldene Schuss» wurde das Wunderkind an Weihnachten 1967 vom Schweizer Moderator Vico Torriani erstmals einem breiten Publikum vorgestellt. Die Mamas waren hin und weg. Und Heintje ein paar Jahre später ein Weltstar und mehrfacher Millionär. «Ich hatte einfach Glück», sagt er rückblickend. Mit seiner Unschuld konnte er weltweit über 40 Millionen Schallplatten verkaufen.
Als der gefürchtete Stimmbruch kam, litt ganz Deutschland und fragte sich, ob Heintje jemals wieder singen sollte. Es wurde dann ein bisschen ruhiger um den Teenager. Aber inzwischen hat Hein Simons wieder zu seinem Publikum gefunden.
Zwar wurden seit März auch beim Altkinderstar alle Auftritte abgesagt. Langweilen tut er sich aber nicht auf seinem Reiterhof im Dreiländereck bei Aachen. Auf dem Landgut wohnen auch Simons‘ Kinder und Enkel. Und natürlich die Mama, inzwischen 86. Sogar eine Ex gibt es, die regelmässig zu Besuch kommt. Aus dem Buben ist also ein richtiger Mann geworden.
Und die Musik? Der singende Rentner hofft, dass die für September geplanten Konzerte stattfinden können. Und sonst nächstes Jahr. Dann stehen bereits 50 Auftritte in Deutschland, Belgien und den Niederlanden in seinem Kalender.