«Wer nicht filmt, der wird gefilmt», hat der Schweizer Regisseur Fredi M. Murer («Vitus») vor Jahren einmal gesagt. Ein Bonmot, das sich inzwischen sogar in Hollywood auch ein gewisser «Schauspieler» Zachary Horwitz zu Herzen genommen hat.
Sein Traum: Nicht nur kleine Rollen spielen, sondern ein richtiger Filmmogul werden. Harvey Weinstein lässt grüssen. Doch Horwitz hat seine Tricksereien mit schönen Versprechen nicht einfach auf der Besetzungscouch ausleben wollen. Sein Beuteschema waren filmgeile Investoren.
Nun ist der Möchtegern-Mogul wegen Finanzbetrugs im grossen Stil verhaftet worden. Der Vorwurf: Mit einem ausgeklügelten Schneeballsystem soll er Investoren um 690 Millionen Dollar betrogen haben!
Laut US-Finanzaufsichtsbehörde SEC soll Horwitz seit 2015 um Investitionen in seine Firma «1inMM Capital» geworben haben – mit der falschen Behauptung, regionale Filmvertriebsrechte zu kaufen. «Konkret» ging es um diffuse Lizenzrechte für den Vertrieb in Lateinamerika, die der Hochstapler grossen Sendern wie Netflix oder HBO verkaufen wollte. Im Gegenzug versprach er seinen Opfern unglaubliche 35 Prozent Rendite, wie «The Wall Street Journal» meldet.
Die erschwindelten Gelder nutzte er zunächst, um Investoren an den vermeintlichen Einnahmen zu beteiligen. Später kaufte er sich stilgerecht eine Beverlywood-Villa für sechs Millionen Dollar.
Zachary Horwitz drohen nun bis zu 20 Jahre Haft. Aber vielleicht kann er als Trost wenigstens seine Geschichte in Hollywood verkaufen. Diesmal ohne falsche Rendite-Versprechen. Immerhin hat der Film «Catch Me If You Can» mit Leonardo DiCaprio als genialer und lange unfassbarer Hochstapler bei einem Budget von 52 Millionen im Jahre 2002 seither über 352 Millionen US-Dollar eingespielt.