Die Informationspolitik des Kabelnetzanbieters GGA Maur zu seinem TV-Produkt ist in diesem Sommer spannender als jeder Fernsehkrimi.
Auch an diesem Wochenende hat die Firma aus Binz den Puls seiner Kundinnen und Kunden wieder in die Höhe gejagt. Dieses Mal traf es die Eishockeyfans: «Folgende Anpassungen im Sendergangebot (Fehler im Originaltext) sind per 23. Juni 2022 im Fernseh- und Radio-Angebot angepasst: Entfernung von Sendern (ohne Ersatz) MySport Pro 1 – 10».
Ein Eishockeyfan meldete sich erbost beim Klein Report. «Diese Meldung auf der Website bedeutet konkret, dass GGA Maur mitten während dem Stanley-Cup-Finale der US-Amerikanischen Eishockeyliga NHL bei sämtlichen längst bezahlten PayTV-Abos den Stecker ziehen wollte – exakt zwei Stunden vor dem vierten Finalspiel», so der verärgerte Fan.
Hoffnung machte ihm einzig die Anmerkung unten auf der Website: «Wenn Sie eine IP Set-Top-Box (GGA TV-Box) haben und die Änderungen noch nicht angezeigt werden, schalten Sie die TV-Box aus und wieder ein.»
Der Fan hat entsprechend reagiert und während Tagen seine TV-Box nicht abgeschaltet. «Durch diesen Trick war es mir doch noch möglich, die drei verbleibenden Finalspiele zu schauen», erklärte er. Den GGA-Maur-Vertrag habe er dann trotzdem gekündet, weil per 1. Juli 2022 die PayTV-Sender von MySport bei GGA Maur nicht mehr abonniert werden können.
Vermutlich hätte der Eishockeyfan seine TV-Box in den vergangenen Tagen sorglos abschalten können, könnte doch diese MySport-Nachricht auf der GGA-Maur-Website einfach nur die nächste Kommunikationspanne rund um das Fernsehangebot des Kabelnetzanbieters sein.
So hat GGA Maur nach dem Klein-Report-Artikel «Kabelnetzanbieter GGA Maur schafft Untertitel ab und löscht sämtliche TV-Aufnahmen» auf seiner Website mehrere Aussagen aus dem damals zitierten Kundenbrief relativiert. «Das bestehende TV-Produkt wird bis am 30. September weiterhin vollumfänglich zur Verfügung stehen. Die mit einem Stern versehenen Funktionen des neuen Produktes sind bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls verfügbar», verspricht GGA Maur neu.
Gemeint sind damit die Funktionen «Untertitel», «Mehrkanalton» und «Serienaufnahme». Dagegen scheint folgende Aussage in Stein gemeisselt: «Ihre getätigten Aufnahmen und Favoritenliste können Sie durch die Umstellung auf unser neues Fernsehen leider nicht mitnehmen.» Nochmals der Eishockeyfan: «Als ich mein GGA-Maur-Abo telefonisch gekündet habe, wurde mir bestätigt, dass es keine Rettungsmöglichkeit für die Aufnahmen gebe – und dies auch der Grund dafür sei, warum vor mir auch andere GGA-Maur-Abonnenten ihren Vertrag gekündet haben.»
Der Klein Report wartet nun gespannt darauf, wie dieser «Fernsehkrimi» weitergeht und ob die neue TV-Box ab 1. Oktober 2022 tatsächlich wie versprochen mit Untertiteln und Zweikanalton läuft.