Content:

Dienstag
03.06.2025

Marketing / PR

Bereitet neue Fundraising-Runde in Zürich vor: Astrid von Reding (2. von r.) in der Schule «Taki mundo»...   (Bild: zVg)

Bereitet neue Fundraising-Runde in Zürich vor: Astrid von Reding (2. von r.) in der Schule «Taki mundo»... (Bild: zVg)

Lange war sie in der Medienwelt, im Radio- und Fernsehgeschäft, tätig. Zuletzt bei tv production center (tpc), Orell Füssli Security Documents oder Radio 24.

Seit 2007 schlägt ihr Herz für das von ihr gegründete Hilfswerk «taki mundo» in Mexiko. Zurzeit bereitet Astrid von Reding die Jahresversammlung für das Institut für benachteiligte Kinder und Jugendliche am 12. Juni in Zürich vor.

«Dieses Jahr ist es das 18. Vereinsjahr, ein- bis zweimal im Jahr mache ich einen fünf- bis sechswöchigen Projektbesuch vor Ort», sagt die ehemalige Marketing- und Verkaufsleiterin im Gespräch mit dem Klein Report. «Ansonsten führe ich meine Mitarbeitenden mit wöchentlichen Teams-Sitzungen, direkt aus der Schweiz.» Ihre Hauptbeschäftigung in der Schweiz sei das institutionelle Fundraising.

Nach einem Master in Managing Diversity an der Hochschule Luzern ist sie dafür gut gerüstet. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auf Menschen mit einer auditiven Beeinträchtigung und der Vergleich der Lebensbedingungen dieser Menschen zwischen Mexiko und der Schweiz.

Nach einem fünfwöchigen Kaderurlaub beim tv production center machte Astrid von Reding eine Reise nach Mexiko mit der Absicht, «etwas zu machen für Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns in der ersten Welt», wie sie weiter erzählt.

«Nach vielen Umwegen habe ich mich entschieden, Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung zu fördern. Die Möglichkeiten, eine Schule zu besuchen, in welcher diese gehörlosen Kinder und Jugendlichen auch etwas lernen und die Lehrerinnen und Lehrer den Schulstoff massgeschneidert nach den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen vermitteln können, hat mich veranlasst, taki mundo zu gründen.»

«Taki» bedeutet in der Sprache der indigenen Bevölkerung, der Tarasken, «Junge/Mädchen», und «mundo» bedeutet auf Spanisch «Welt». «Die Eltern bezahlen einen symbolischen Betrag von 120 Pesos pro Monat, etwa 6 Franken. Damit unsere Dienstleistungen selbsttragend wären, müssten wir 3’500 Pesos verlangen.» Dann hätten diese Menschen aber keine Chance, ihre Kinder auszubilden, da sie es sich nicht leisten können.

Und was für Ziele hat die ehemalige Marketing- und Verkaufsleiterin für das Institut für benachteiligte Kinder und Jugendliche? «Taki mundo offeriert nicht nur Vorschule, Primar- und Sekundarschule, sondern auch Computerunterricht, Siebdruckunterricht und neu auch eine zweijährige Bäckerlehre nach Schweizer Vorbild. Ziel ist es, dass unsere Jugendlichen auf eigenen Beinen stehen können und nicht ein Leben lang von ihren Eltern abhängig sind.»

Zudem biete die Schule nach den Erfahrungen während der Covid-Zeit seit Januar auch Online-Unterricht für ganz Mexiko an. «Ziel ist es, dass viel mehr Kinder und Jugendliche von einem hochwertigen Unterricht profitieren und so ein lebenswertes Leben führen können», erklärt von Reding gegenüber dem Klein Report das Konzept. «Unser über 18 Jahre entwickeltes Schulungskonzept MAET (Modelo de atención educativa de Taki mundo) ist beim Amt für Geistiges Eigentum in Mexiko Stadt registriert und kann jederzeit – analog eines Franchising-Konzeptes – in irgendeiner Stadt beziehungsweise Staat dupliziert werden.»

Erschüttert hat sie Ende Mai, am Tag ihrer Rückreise von Uruapan, Michoacàn, nach Mexiko Stadt, die Ermordung des Vaters und des Bruders vom langjährigen Schüler Jorge Luis.

«Da die Mutter die Familie schon lange verlassen hat, die Grossmutter gestorben ist und der Onkel weit entfernt lebt, ist Jorge Luis völlig allein und steht noch unter Schock. Die Situation der Kartelle in Michoacàn ist sehr angespannt und täglich werden zwischen 3 bis 30 Personen ermordet. Es ist traurig, aber eine Realität, die täglich schlimmer wird», sagt Astrid von Reding dazu.