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Montag
31.08.2015

Medien / Publizistik

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Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) klagt gegen das US-Justizministerium, weil sich ein FBI-Agent im Jahre 2007 gegenüber einem Teenager als AP-Reporter ausgegeben hat. Der damals Fünfzehnjährige soll an einer US-Schule in der Nähe von Olympia mit Bombenanschlägen gedroht haben.

Unter dem Vorwand eines geplanten AP-Artikels konnte das FBI dem Jungen eine Falle stellen und mittels Übermittlung des Story-Entwurfs seinen Ort und seine IP-Adresse herausfinden.

«Das FBI hat den vertrauenswürdigen Namen der AP im grossen Stil zweckentfremdet», schrieb die AP-Anwältin Karen Kaiser gemäss AP-Medienmitteilung im vergangenen Jahr in einem Brief an den damaligen Justizminister Eric Holder. «Das FBI habe die Fake-Story als Falle für eine einzige Person gebraucht. Was aber, wenn diese Person die Story via Social-Media weiterverbreitet hätte?»

Noch im November beurteilte FBI-Direktor James Comey das Ermittlungsverfahren für die damalige Zeit als «sauber und angemessen». Diese Aussage hat AP dazu veranlasst, auf juristischem Weg alle FBI-Fallen seit dem Jahr 2000 in Erfahrung zu bringen, in denen sich ein Agent als Vertreter einer Medienorganisation ausgegeben hat.

Das FBI antwortete, dass fast zwei Jahre notwendig seien, um alle Aufzeichnungen bereitzustellen. Mit weiteren Enthüllungen dieser Art ist somit durchaus zu rechnen.