Zum ersten Mal seit seiner Flucht in die ecuadorianische Botschaft in London hat sich Wikileaks-Gründer Julian Assange öffentlich geäussert.
Assange befindet sich seit zwei Monaten in der Botschaft und hat sich am Sonntag wieder aus seinem Versteck gewagt. Grossbritannien hatte bekannt gegeben, dass er beim Verlassen der ecuadorianischen Botschaft verhaftet und nach Schweden ausliefert werde. Assange wagte sich daraufhin auf den Balkon der Botschaft und rief die USA dazu auf, «ihre Hexenjagd» gegen Wikileaks zu beenden.
«Ich bitte Präsident Barack Obama, das Richtige zu tun. Die Vereinigten Staaten müssen ihre Hexenjagd gegen Wikileaks einstellen», las Assange seine schriftliche Erklärung vor. «Die Vereinigten Staaten müssen zusichern, dass sie unsere Mitarbeiter oder unsere Unterstützer nicht zu verfolgen versuchen.»
Assange soll wegen den Vorwürfen sexueller Übergriffe nach Schweden ausgeliefert werden. Zu diesen Vorwürfen nahm Assange keine Stellung.
Laut britischen Medienberichten soll der Wikileaks-Gründer im Streit über seine Auslieferung kompromissbereit sein. Die BBC berichtete am Sonntag unter Berufung auf die «Sunday Times», Assange sei bereit, die ecuadorianische Botschaft zu verlassen. Im Gegenzug müsse ihm aber die schwedische Regierung garantieren, dass er von dort aus nicht weiter in die USA abgeschoben werde.