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Samstag
05.09.2009

Mit Freundschaft habe er seine Karriere gemacht, sagte der sechsfache Oscar-Preisträger Arthur Cohn (84) auf der Bühne des Zürcher Corso Kino-Theaters am Donnerstagabend anlässlich der von Ringier ausgerichteten Europa-Premiere seines neuen Films «The Yellow Handkerchief». Und Marc Walder, CEO von Ringier Schweiz, lieferte gleich ein wunderbares Beispiel dieser Freundschaft: «Als ich bei Arthur in Beverly Hills war, reservierte er mir die Liegestühle am Pool. Und falls ich ein Problem hätte, solle ich einfach rüberkommen; er wohnte ein paar Türen weiter. Als ich ihm dann noch vom Geburtstag meiner Tochter erzählte, befand sich nach meiner Rückkehr zu unserer Freude ein grosser Teddybär vor der Tür».

Cohns neuster Film «The Yellow Handkerchief» ist ein anrührendes, preiswert produziertes Road Movie mit einem brillanten William Hurt in der Hauptrolle - nur spielt bei Cohn bekanntlich der Hauptdarsteller nie die Hauptrolle, sondern stets nur der Produzent: Cohns Lebensaufgabe und Ambition scheint zu sein, Oscars zu sammeln. Oft sind es Filme, die künstlerisch hochwertig sind, aber es kaum für länger als ein paar Wochen in die Kinos schaffen. Doch da Arthur Cohn sein Geld nicht mit Filmproduktionen, sondern mehrheitlich mit dem Filmhandel verdient, spielt das keine so grosse Rolle.

Der rote Teppich muss ausgerollt werden! Am Donnerstagabend schritten nebst viel Prominenz die wunderschöne und perfekt gestylte Iris Berben über den Teppich. Hinter ihr alt Bundesrat Christoph Blocher mit Gattin Silvia, TV-Moderatorin Sandra Studer, Wetterlady Cécile Bähler, Photographen-Eltern Alfred und Sylvia Comte, Skilegende Maria Walliser, Walter Roderer, Verlegersgattin Ellen Ringier sowie Evelyn Lingg-Ringier, eine Schwester von Michael Ringier, der an diesem Abend anderweitig in London tätig war.

Und viele, viele Journalisten, die über Arthur Cohn bereits viel geschrieben haben oder noch werden: Nik Niethammer, Chefredaktor der «Schweizer Illustrierten», Christian Dorer, Chefredaktor «Aargauer Zeitung/Mittelland Zeitung», Kolumnist und Stilkritiker Mark van Huisseling, Autor Domenico Blass, der für die erfolgreiche Talksendung «Giacobbo / Müller» im Hintergrund Ideen und Gags liefert oder diese über externe Schreiber zusammenträgt. Die Journalisten Helmut-Maria Glogger und Flavia Schlittler von Ringier und Nadine Bauer, ehemals «Cash», die an diesem Abend für die «SonntagsZeitung» auf Reportage war.

Nur einer wird niemals kommen, wenn Cohn ruft: Filmregisseur Wim Wenders, der jedem, der es hören will, freimütig erzählt, dass ihn Cohns Intrigen bei dessen Hollywood-Buddies den Oscar gekostet haben. Sein «Buena Vista Social Club», der unbestritten beste ausländische Film des damaligen Jahrgangs, unterlag 2000 Cohns Doku-Drama «One Day in September» über das Massaker an der israelischen Olympiamannschaft 1972 in München.

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