Für Tabakwarenhersteller wird die Brise immer steifer: Sport- und Rock/Pop/Jazz-Sponsoring sind längst verboten. Die Warnhinweise auf den Packungen von Zigaretten und Zigarren werden immer grösser. Und jetzt droht auch das Aus für Kunst-Sponsoring. Bundesrat Alain Berset möchte ein entsprechendes Gesetz in die Vernehmlassung geben. Sein Ziel: 2018 soll auch damit Schluss sein.
Der Basler Mischwarenkonzern Oettinger Davidoff AG, weltweit hauptsächlich bekannt für seine Tabakprodukte aus Mittel- und Südamerika, geht einen Schritt voraus und sorgt vor. Unter dem Label Davidoff Art Editions wurde 2012 in der Dominikanischen Republik eine philanthropische Initiative lanciert und eine International Art Residency aufgebaut.
Weitere werden folgen, eine auch in der Oettinger-Davidoff-Heimatstadt Basel, wo derzeit ein gigantischer Firmenneubau entsteht. Ziel der Initiative ist die Förderung junger Künstler mittels einer Art Stipendium, ein kreativer Austausch zwischen Nachwuchskünstlern aus der Karibik und der übrigen Welt.
Im Rahmen der Jahrespressekonferenz anlässlich der Art Basel zeigte Oettinger-Davidoff-CEO Hans-Kristian Hoejsgaard anhand verschiedener Beispiele das weitere Vorgehen auf. Die Hauptthemen des Tabakkonzerns in Sachen Sponsoring sind neu so formuliert: Kunst, Golf und Gastronomie. Die Zigarren rauchende Zielgruppe ist meist älter, darunter seien viele Golfspieler. In der oberen Gastronomie werden Fumoirs immer mehr zum Must. Und Kunst spricht meist ein betuchtes, den schönen Genüssen des Lebens nicht abholdes Publikum an.
In der Davidoff Lounge hoch über der Parterre-Wiese liessen es sich Journalisten und andere VIPs gut gehen. Bei Champagner, Häppchen und der ganzen Palette von Davidoff-Zigarren inklusive der wunderbar würzig-schmeckenden «Puro d`Oro» war das Hauptthema des Small Talks, wen man in den Gängen der Art Basel alles an berühmten Namen entdeckt hat. Klar, Hollywood-Superstar Leonardo di Caprio war gestern da, am Tag vor allen anderen, privilegiert und von sechs Leibwächtern begleitet. Verleger Michael Ringier, Carolina Müller-Möhl und andere Betuchte durften - wie di Caprio - schon am Dienstag rein. Sicher haben sie sich keine Schnäppchen gesichert. Aber was sie allenfalls erstanden haben, unterliegt der absoluten Discrétion.