Content:

Montag
20.09.2021

Digital

Bei der Armee wird vor allem auf Facebook und Instagram gesetzt - TikTok hingegen wird vernachlässigt... (Bild: Screenshot Instagram)

Bei der Armee wird vor allem auf Facebook und Instagram gesetzt - TikTok hingegen wird vernachlässigt... (Bild: Screenshot Instagram)

Der Auftritt der Schweizer Armee in den sozialen Medien ist ein Durcheinander. Fast schon jedes Trüppchen hat eine eigene Facebook-Seite. Nach einer internen Revision verlangt nun Bundesrätin Viola Amherd, den Auftritt in den sozialen Medien anzupassen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.

Konkret bestünden 246 Social-Media-Kanäle, die zur Armee gehören – darunter 137 Seiten bei Facebook, 74 Instagram-Kanäle, 20 bei Youtube und 13 bei Twitter. Dies zeige die interne Revision des Verteidigungsdepartements (VBS), der das zu weit geht: «Aus unserer Sicht sollte die inhaltliche Qualität stärker gewichtet werden als die Quantität an betriebenen Kanälen.»

Bei der Armee wird vor allem auf Facebook gesetzt – TikTok hingegen werde zum Beispiel drastisch vernachlässigt. Diese Plattform werde nur sporadisch eingesetzt, obwohl sie bei Jungen zwischen 12 und 20 Jahre eine sehr hohe Reichweite hat, zeigt die interne Revision weiter.

«Wir hätten erwartet, dass TikTok, gerade wenn das Ansprechen von Jugendlichen im Vordergrund steht, eine wichtige Rolle spielt», heisst es dazu. Pikant ist dies gerade in Bezug auf das Nachwuchsproblem der Armee.

Der Fokus auf Facebook und die grosse Anzahl Kanäle sei aber gewollt, heisst es weiter in der «SonntagsZeitung»: Im März 2020 hätte der Chef der Armee, Thomas Süssli, einen Kommunikationsbefehl herausgegeben, der fordert, dass grosse Verbände und Truppen der Armee auf Facebook präsent zu sein haben. Der Leitfaden für die Kommunikation in den sozialen Medien sei zudem auch auf Facebook ausgerichtet.

Dieser sollte nun angepasst werden, empfehle die interne Revision. Daraus sollten anschliessend eine konkrete Social-Media-Strategie abgeleitet werden, die klar definiert, über welche Plattformen, mit welchen Inhalten und an welches Publikum kommuniziert werden soll. 

Änderungen könnten schon bald eintreten: Denn auch Bundesrätin Viola Amherd habe den Handlungsbedarf erkannt, schreibt die Zeitung. Amherd verlangt nämlich in einem Brief an den Armeechef, dass die Empfehlungen der internen Revision bis Mitte des nächsten Jahres umgesetzt werden.