Die Pandemie fordert neue Ideen. Auch Modepapst Giorgio Armani musste auf das klassische Defilee im Rahmen der Mailänder Modewoche verzichten. Als Ersatz präsentierte er seine Kollektion Frühling-Sommer 2021 nun mit einem Dokumentarfilm.
«Zeitlose Gedanken» wurde am Samstagabend vom italienischen TV-Sender La7 ausgestrahlt.
Auf Defilees mit Gästen hatte Armani schon vor Ausbruch von Corona in Italien im Februar verzichtet. «Ein Video kann zwar nicht eine echte Modeschau ersetzen, doch im Moment gibt es keine Alternativen», sagte der Stardesigner über das Projekt.
In dem Film wird die 45-jährige Karriere von Armani seit den Anfängen 1975 gezeigt. In die Dokumentarszenen eingebaut präsentierte der Modeschöpfer seine jüngsten Kreationen. Mit dieser dramaturgischen Idee konnten 99 verschiedene Modelle ins Bild gerückt werden.
«Die Leute wissen nicht, was hinter einer Modeschau steht, und mit diesem Video zeige ich es ihnen», erklärte der 86-Jährige Modezar das Konzept.
Im Dokumentarfilm fasst Armani auch seine Modephilosophie zusammen. «Mode ist der Zeit voraus und interpretiert die Gegenwart. Nur wenn es nicht überflüssig ist, ist das Schöne zeitlos», so Armani.
Er diktierte auch seine Regeln beim Tragen eines Kleides. «Man muss sich kennen, gut wählen, ein Kleid tragen und sich nicht von ihm tragen lassen», betonte der Nobelschneider, der stets auf schlichte Linien und auf Einfachheit gesetzt hat. «Modern zu sein, heisst einfach sein», lautet sein Credo.