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Montag
28.10.2019

Medien / Publizistik

Einmal mehr hat es die Nachrichtenagentur Keystone-SDA kräftig durchgeschüttelt. Resultat ist ein Wechsel in der Chefredaktion, der bei vielen Journalistinnen und Journalisten gar nicht gut ankommt. Denn die Stelle wurde gar nie ausgeschrieben.

Nach Informationen des Klein Reports stand schon seit Monaten fest, dass Winfried Kösters seine Funktion als Leiter der deutschsprachigen Redaktion abgeben wird. Während einige intern schon seit geraumer Zeit davon wussten, probierte das Management weiter, den Wechsel möglichst lange unter Verschluss zu halten.

Ganz zum Ärger der Redaktion wurde die Nachfolgeregelung im Stillen durchgeführt. So wurde die Redaktion nicht konsultiert und selbst intern wurde die Chefredaktorenstelle nie ausgeschrieben, erklärten verschiedene Mitarbeiter auf Nachfrage des Klein Reports kopfschüttelnd.

Dementsprechend geniesst die Neubesetzung der Spitzenposition im Redaktionsteam nur wenig Rückhalt. Es sei total unklar, nach welchen Kriterien der Chefsessel besetzt wurde. «CEO Markus Schwab wollte unbedingt eine Frau», sagte ein Redaktionsmitglied dem Klein Report. Viel mehr sickerte nicht durch.

Auf Nachfrage des Klein Reports, ob neben Nicole Meier auch weitere Kandidatinnen oder Kandidaten im Rennen waren, sagte «Super-Chefredaktor» Marcus Hebein: «Einzelheiten des Auswahlverfahrens kommentieren wir - auch aus Gründen der Vertraulichkeit - nicht.»

Zu den wichtigsten Kriterien bei der Suche der neuen Redaktionsleiterin für die Deutschschweiz gehörten laut Hebein «das ganze Bündel an notwendigen Kriterien für eine Führungsrolle wie diese in unserer Redaktion: Sehr hohe journalistische Erfahrung, Innovationsfreude und Führungsstärke zählen sicher dazu».

Zur Frage, weshalb die Stelle weder ausgeschrieben, noch die Redaktion im Prozess konsultiert wurde, erklärte Marcus Hebein, dass sich Nicole Meier in der Redaktion allgemein «sehr stark positioniert» habe und auch seine «ausdrückliche Wunschkandidatin» gewesen sei. «Es hätte auch den Eindruck einer Scheinausschreibung hervorrufen können», begründete er.

Angesprochen auf die redaktionellen Ziele, die Keystone-SDA mit der neuen Chefredaktorin verfolgt, erklärte Hebein schliesslich: «Schwerpunkt des Arbeitsprogrammes wird es sein, den Nutzen unserer Inhalte für unsere Kunden weiter zu steigern. Das wird mit einem ganzen Bündel an redaktionsinternen Massnahmen erreicht werden. Eine starke Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist dabei wesentlich.»