Content:

Dienstag
31.10.2017

TV / Radio

Misslungener Genre-Mix: «Fürchte dich»

Misslungener Genre-Mix: «Fürchte dich»

Der Geist einer verstorbenen Waisenheimleiterin hat im Frankfurter «Tatort: Fürchte dich» vom Sonntagabend sein Unwesen getrieben. Rechtzeitig zu Halloween wagte Regisseur Andy Fetscher ein Grusel-Experiment, das nicht bei allen Zuschauerinnen und Zuschauern gut angekommen ist.

Ein Haus, in dem es spukt, und zahlreiche Schreckmomente prägten den «Tatort: Fürchte dich». Damit erinnerte er mehr an einen Horror-Thriller als an einen klassischen Kriminalfall, der in gewohnt detektivischer Manier am Ende der Ausstrahlung aufgelöst wird.

Das neuerliche «Tatort»-Experiment wird auf der Website von ARD abgestraft, erhält nur zwei von fünf Sternen. Zuschauer bezeichnen «Fürchte dich» als misslungenen Genre-Mix mit realitätsfremder Handlung – insgesamt ein «misslungenes Experiment», wie ein Kommentar urteilt.

Tatsächlich scheint «Fürchte dich» auch für Jörg Schönenborn, WDR-Fernsehdirektor und ARD-Koordinator Fernsehfilm, nach der ebenfalls kritisierten Improvisationsfolge «Tatort: Babbeldasch» das eine Experiment zu viel gewesen zu sein.

Wie das Portal «Tatort-Fundus» berichtete, hat ARD nun intern die Vorgabe verabschiedet, dass nur noch zwei «Tatort»-Ausgaben pro Jahr die Grenze zum klassischen Kriminalfilm überschreiten dürfen. Dies bestätigte Schönenborn gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): «Wir wollen auch künftig Filme, die besonders sind und das Publikum überraschen. Darüber hinaus können wir uns zweimal im Jahr auch `experimentelle` Krimis vorstellen.»