Die ARD will viele hochkarätige Serien und Filme in Zukunft zuerst streamen und dann erst zu einer festen Uhrzeit ausstrahlen. Damit will der Sender der wachsenden Konkurrenz der Streamingdienste Paroli bieten.
«Wir denken nicht länger zuerst in linearen Sendeplätzen, sondern konsequent zuerst in Inhalten und Projekten - ein Paradigmenwechsel für die ARD», lässt sich der ARD-Koordinator Fiktion, Jörg Schönenborn, auf dem Medienportal des Senders zitieren.
Ab sofort herrscht deshalb bei der ARD die massgebende Regel: Online kommt zuerst. In der Praxis bedeutet das, dass viele Filme und Serien des Senders zuerst in der Mediathek zu sehen sind, bevor sie im TV ausgestrahlt werden.
Hintergrund des Paradigmenwechsels: In den vergangenen Monaten sind in Deutschland immer mehr Streamingdienste an den Start gegangen. Die Konkurrenz für klassische TV-Sender durch Anbieter wie Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+ und Disney+ wird damit ständig grösser.
Gestartet mit «Online first» wird bereits in diesem September mit einer breiten Serienoffensive für den Herbst und Winter. Den Auftakt machen «Oktoberfest 1900», «Pan Tau» sowie die neuen Folgen der dritten Staffel «Babylon Berlin» komplett.
Der ARD-Koordinator Fiktion zeigt sich überzeugt, dass die Qualität und Bandbreite der fiktionalen Angebote die Attraktivität der ARD-Mediathek stärken. Damit wolle man zeigen, «dass wir es im non-linearen Wettbewerb ernst meinen».
Frank Beckmann, ARD-Koordinator Vorabendprogramm meint: «Die ARD ist jetzt auch online eine Top-Adresse für Serienfans - das macht Lust auf mehr!»
Doch auch der Streaming-Riese Netflix kommt mit Neuerungen. Das bisherige Probe-Abonnement wurde abgeschafft. Dafür können einige Serien völlig gratis angeschaut werden. Allerdings nur die ersten paar Folgen. Angefixte, die wissen wollen, wie es weiter geht, müssen dann doch noch ein Abo lösen.