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Freitag
30.05.2014

Die ARD und das ZDF haben gemeinsam beschlossen, ihre noch in Donezk verbliebenen Teams vorerst abzuziehen. Die Sicherheitslage in der ostukrainischen Stadt Donezk habe sich in den letzten 24 Stunden enorm verschlechtert, berichten die beiden Rundfunkanstalten. Die Berichterstattung aus der Ukraine bleibe aber von anderen Orten aus jederzeit gewährleistet.

«Durch die Kämpfe um den Flughafen und am Bahnhof ist eine sichere Evakuierung sonst nicht mehr jederzeit möglich», teilte WDR-Chefredaktorin Sonia Mikich mit. «Diesen Risiken können und wollen wir unsere Kolleginnen und Kollegen nicht aussetzen.»

Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) warnt vor den Gefahren in der Ost-Ukraine. DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken lobte die Entscheidung von ARD und ZDF, ihre Korrespondenten aus Donezk abzuziehen.

Er warnte insbesondere freie Korrespondenten davor, unverantwortlich hohe Risiken einzugehen. «Es grenzt an Zynismus, wenn manche Medienunternehmen ihre angestellten Korrespondenten in Sicherheit bringen und dann die Freien ins Feuer schicken», so Konken. Die Negativbeispiele aus dem Irakkrieg dürften sich in der Ostukraine nicht wiederholen.