Ein ARD-Team, das für einen Bericht über die Zerstörung von Dörfern in der Nähe von Peking recherchierte, wurde in China von Schlägern angegriffen. ARD-Korrespondentin Christine Adelhardt berichtete auf tagesschau.de, dass sie, nachdem sie sich beobachtet gefühlt hatten und deshalb die Dreharbeiten abbrachen, von zwei Autos verfolgt und von der Strasse abgedrängt wurden.
«Die Verfolger stiegen aus, und zwei von ihnen schlugen mit hölzernen Baseballschlägern auf unseren Wagen ein», so Adelhardt. «Andere versuchten in unser Auto einzudringen. In dieser Situation hatten wir wirklich Angst um unser Leben.» Dem Team sei dann aber doch noch die Flucht gelungen.
Dass die Regierung in Peking hinter dem Angriff steckt, glaubt Adelhardt nicht. Vielmehr ortet sie das Problem bei den lokalen Behörden, die oft korrupt seien. «Gleichzeitig hat die Regierung in Peking aber dieser Korruption den Kampf angesagt», so Adelhardt. Der Druck auf lokale Funktionäre sei extrem hoch und damit offensichtlich auch deren Aggressionspotenzial.
Auch Reporter ohne Grenzen hat sich eingeschaltet und unterstützt den Appell der ARD-Korrespondentin, den Vorfall aufzuklären und die Täter zu bestrafen. Der Verband verbreitet zudem den Aufruf von Exiljournalist Chang Ping, der die westliche Öffentlichkeit vor Beginn des Nationalen Volkskongresses in Peking am Dienstag (5. März) dazu aufruft, den Blick stärker auf die Entwicklungen in der chinesischen Gesellschaft zu richten als auf die Postenvergabe an der Parteispitze.