Nach 750 Sendungen ist für den 65-Jährigen genug. Der Moderator Frank Plasberg gibt seine Sendung «Hart aber fair» auf.
Dies teilte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Köln mit. Plasberg war mit seiner Show, die nie seinen Namen trug, 22 Jahre auf dem Bildschirm präsent. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
«Schade wäre das», kommentierte die «taz», falls er nun in Rente gehen würde. News.de meinte, er hätte wohl «die härteste Diskussion in der deutschen Fernsehlandschaft geführt». Sonst gab es kaum Kommentare. Die meisten Medien fokussierten mit ihren Berichten auf Plasbergs Nachfolger.
Plasberg selbst begründet seine Entscheidung mit dem Wunsch einer Weiterentwicklung des Formats. «Wenn man so lange mit einer Sendung gereist ist, will man auch, dass sie sich weiterentwickelt. Und dafür ist jetzt der richtige Zeitpunkt», so der Neo-Rentner.
WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn sagte, es sei beim Start der Sendung vor über 20 Jahren alles andere als üblich gewesen, Fragen an die Politik aus der Alltagsperspektive der Bürgerinnen und Bürger zu stellen. Die Sendung und Plasberg selbst hätten zur Glaubwürdigkeit des Programms beigetragen.
Nun soll der 32-jähriger Louis Klamroth übernehmen. Mit ihm beginne für die Sendung zwar eine neue Ära, sie werde aber ihrem Grundsatz, die Politik mit harter Realität zu konfrontieren, weiterhin treu bleiben, betonte Schönenborn.
Klamroth ist eines von drei Kindern aus der Beziehung der Kameraassistentin Katrin Klamroth und des Schauspielers Peter Lohmeyer. Er spielte bereits dreimal an der Seite seines Vaters. Zu Beginn in einem Kinderfilm. Seine jüngere Schwester Lola Klamroth ist ebenfalls als Schauspielerin tätig.
Nach seinem Abitur engagierte er sich in Guatemala und Haiti für die Organisation SOS-Kinderdorf und schrieb einen Blog für die Nachrichten-Website «Stern.de». Später studierte er Politikwissenschaft am Amsterdam University College und an der London School of Economics.
Seit 2016 moderiert Klamroth die Polit-Talkshow «Klamroths Konter» bei n-tv, für die er 2018 den Förderpreis im Rahmen des Deutschen Fernsehpreises gewann.
Relevant auch für seinen neuen Job: Zur Bundestagswahl 2017 gründete Klamroth den gemeinnützigen Verein «Diskutier Mit Mir». Dieser hat es sich zum Ziel gesetzt, in einer App Menschen mit unterschiedlichen Meinungen ins Gespräch zu bringen.