In der ARD wird heftig über die Berichterstattung in der Ukraine-Krise gestritten. In einem Dokument wirft der ARD-Programmbeirat dem eigenen Sender «antirussische Tendenzen» vor. Die Berichterstattung sei nicht umfassend genug, es fehlten Hintergründe und Kritik an der Politik von Nato und Europäischer Union.
Die Vizechefin der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, sprach daraufhin von einem «vernichtenden Bericht». Er bestätige, dass sich der Sender zum «willfährigen Handlanger politischer Interessen macht», namentlich der «Bundesregierung oder gar der US-Administration», erklärte Wagenknecht gegenüber dem «Handelsblatt».
Der Programmbeirat hatte seine Kritik an der Ukraine-Berichterstattung in der vergangenen Woche öffentlich gemacht. Das Webportal «heise online» veröffentlichte ein «Resümee aus Protokoll 582» des Beirats.
Dort ist die Rede von «tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen gerichteten» Berichten. Untersucht worden seien unter anderem zehn «Brennpunkt»-Sendungen zur Ukraine-Krise, Talkshows und rund 30 weitere Beiträge, etwa aus der Sendung «Weltspiegel».
Der Programmbeirat mahnt auch «gründlichere Recherche durch die politischen Redaktionen an». Sowohl Form und Schärfe der Kritik und die Art und Weise, wie sie öffentlich wurde, sind aber ohne Beispiel in der Geschichte der ARD.