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Montag
31.10.2016

TV / Radio

«Der Bestatter» ohne Mike Müller, «Bridget Jones» ohne Renée Zellweger und «Der Staatsanwalt» ohne Rainer Hunold? Irgendwie unvorstellbar.

So erging es den TV-Zuschauern als Dieter Pfaff, der Hauptdarsteller der ARD-Serie «Der Dicke», im März 2013 überraschend starb. Er erlag 65-jährig an den Folgen einer Krebserkrankung.

Dieter Pfaff lebte und verkörperte fünf Staffeln lang den liebenswürdigen Anwalt Gregor Ehrenberg, der sich auch für die Rechte der sogenannten kleinen Leute einsetzte.

Viele TV-Zuschauer haben sich nach dem Tod von Dieter Pfaff gefragt, warum die ARD den «Dicken» nicht ebenfalls sterben lässt?

Gebhard Henke, Leiter des Programmbereichs Fernsehfilm, Kino und Serie beim WDR (Westdeutscher Rundfunk), gegenüber dem Klein Report: «Deutlich mehr Zuschauer haben gefragt, ob die Serie weitergeht. Eine Bestätigung dafür, die Serie weiterzuentwickeln. Denn die Anwaltsserie hat auf dem Serienplatz des Ersten am Dienstagabend einen starken und unverwechselbaren Akzent gesetzt. Die Mischung aus Humor, Ernst und Schilderung sozialer Millieus wollten wir fortführen.»

Aus «Der Dicke» wurde «Die Kanzlei» mit Herbert Knaup als Anwalt Markus Gellert und dem bewährten Team mit Sabine Postel alias Isa von Brede, Sophie Dal als vorlaute Assistentin Yasmin und Katrin Pollit als Putzfrau mit vielen Ambitionen.

Gebhard Henke: «Mit einem starken Team um Sabine Postel und Herbert Knaup stehen wie eh und je vor allem die Probleme der kleinen Leute vom Hamburger Kiez im Mittelpunkt. Diese Geschichte begeistert neben einem starken Schauspielensemble, das bis in die Nebenrollen mit hervorragenden Protagonisten besetzt ist, ein Millionenpublikum», so Henke.

«Über fünf Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen sahen die erste Staffel von `Die Kanzlei`, das waren genau so viel wie bei der letzten Staffel von `Der Dicke`.» Die Einschaltquoten sprechen also für eine Weiterführung der Serie mit einem neuen Hauptdarsteller.

Wie war die Resonanz der Zuschauer auf die neue Zusammenstellung des Teams? Henke: «Durchwegs positiv. Die einfühlsame Weiterführung der Serie - die Bücher von `Die Kanzlei` stammen wie beim `Dicken` ebenfalls von Torsten Näter - hat besonderen Anklang gefunden. Die Zuschauer erwarten mit Spannung, wie sich das Verhältnis von Isa von Brede und Markus Gellert weiterentwickelt.»

Die ARD zeigt ab dem 29. November die zweite Staffel der Serie in der Primetime. Sind nach dem Erfolg der ersten Staffel weitere Staffeln geplant? Gebhard Henke gegenüber dem Klein Report. «Wir werden die neue Staffel in zwei Blöcken ausstrahlen und dann - wie üblich - über die nächste Staffel entscheiden.»