Es gibt Filme, bei denen ist von Anfang an der Wurm drin: Der Film über das Leben von Adolf Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl gehört anscheinend dazu.
Die Ankündigung, das zweifelsohne spannende Leben der deutschen Filmemacherin (1902 bis 2003) zu verfilmen, die sich mit ihren epischen Filmen nicht nur in Deutschland ein Denkmal schuf, schlug anfangs hohe Wellen. Anfangs. Seither liegt der Mantel des Schweigens über dem berühmten und vielbeachteten Filmprojekt von Nico Hofmann und der Ufa Fiction als ausführende Produzentin.
Fest stand von Anfang an, dass Maria Furtwängler (49) dereinst die erschreckend naive und unpolitische Filmerin Riefenstahl spielen soll. Auf Anfrage des Klein Reports gab das Pressebüro der «Tatort»-Kommissarin zur Antwort: «Auch wir können zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, dass Maria Furtwängler noch immer hofft, dass der Film bald produziert wird.»
Das hat Furtwängler pikanterweise auch schon vor zwei Jahren gesagt, als das Filmprojekt vom ZDF zur ARD wechselte. Das ZDF hatte nach dem Debakel um die Verfilmung der Anne-Frank-Tagebücher keine Lust mehr auf die Verfilmung des Lebens von Riefenstahl.
Auch damals sagte Maria Furtwängler gegenüber der «Bild»: «Es ist ein anspruchsvolles Projekt, aber ich finde, wir haben ein fantastisches Drehbuch. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Film nächstes Jahr realisieren werden - hoffentlich mit der ARD.»
Seither ist nichts passiert und die Dreharbeiten zum Film über Riefenstahl, die auch nach dem Niedergang von Hitler und Co. ihre politische Nähe zum Despoten nie in Frage stellte, haben noch nicht begonnen.
Anspruchsvoll ist die Rolle der Riefenstahl deshalb allemal: Und die ARD hätte mit dem Film über das Leben der nationalsozialistische Regisseurin, die in den 1930er Jahren Filme wie «Triumph des Willens» oder die beiden Olympia-Teile «Fest der Völker» und «Fest der Schönheit» schuf, eine wichtige Lücke schliessen können.
Denn Filme über die wichtigsten deutschen Protagonisten des Zweiten Weltkriegs - dazu gehören «Der Untergang» über die letzten Tage Hitlers im Berliner Führerbunker mit Bruno Ganz in der Hauptrolle oder «Rommel» über den Wüstenfuchs Erwin Rommel mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle und schliessilch «Sperr und er» über Hitlers Intimus und grössenwahnsinnigen Architekten Albert Sperr mit Sebastian Koch in der Hauptrolle - liefen in den letzten Jahren sehr erfolgreich im deutschen Kino und Fernsehen.
Und so würde auch ein Film über das Leben von Leni Riefenstahl hohe Einschaltquoten bringen. Wenn er dann dereinst überhaupt kommt.