Die «Tagesthemen» der ARD mussten einen Beitrag aus der Sendung vom 20. Mai zurückziehen. Darin wurde unter anderem über den Tod von zwei Bewohnern der Stadt Krasnomarmeysk in der Ostukraine berichtet. Diese seien «durch Kugeln der neuen Machthaber» gestorben, hiess es im Beitrag.
«Tagesthemen»-Moderator Thomas Roth stellte nun in der Sendung vom Mittwoch klar, dass diese Darstellung falsch gewesen sei und der Tod der beiden Ukrainer der falschen Seite zugeordnet worden sei. Der Vorfall sei Mitgliedern eines ukrainischen Freiwilligen-Bataillons anzulasten.
Roth entschuldigte sich für den Fehler und teilte mit, dass der Beitrag aus der Mediathek entfernt worden sei. Kriegsberichterstattung sei im Journalismus eine besonders grosse Herausforderung, erklärte er die Fehlinformation. «Es ist enorm schwierig, zum Teil widersprüchliche und bruchstückhafte Informationen zu bewerten und dann unter grossem Zeitdruck korrekt einzuordnen.»
Der Fehler war durch die Eingabe eines Zuschauers entdeckt worden. Die öffentlich-rechtliche ARD steht seit Längerem wegen ihrer Berichterstattung zur Ukraine-Krise in der Kritik. Der Programmbeirat beschäftigte sich bereits mit dem Thema und kam zum Schluss, dass die Beiträge aus der Region einseitig, lückenhaft und voreingenommen gewesen seien. Inhalte seien «tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen» gerichtet gewesen.