Die Ankündigung von Budgetkürzungen beim Radio- und Fernsehen der italienischen Schweiz (RSI) hat für rote Köpfe bei den Gewerkschaften gesorgt. «Wir sind enttäuscht, dass die Direktion vor dem Budget-Entscheid nicht mit den Mitarbeitenden und den Gewerkschaften in Kontakt getreten ist», erklärte Barbara Bassi als Vertreterin vom Regionalsekretariat Tessin der Mediengewerkschaft Comedia am Mittwoch gegenüber dem Klein Report.
Bei der RSI versucht man zu schlichten: «Die RSI hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die zum Ziel hat, für möglichst alle Mitarbeitenden eine neue interne Beschäftigung zu finden», versicherte Stefania Verzasconi, Kommunikationsverantwortliche bei RSI auf Anfrage des Klein Reports. «Kündigungen sind bislang nicht zur Diskussion gestanden», so Verzasconi. Comedia traut dem Direktorium nicht. Sie fordert, dass ein Gewerkschaftssekretär in der Arbeitsgruppe Einsitz erhält.
Das budgetierte Defizit bei der RSI wird in diesem Jahr höher ausfallen als erwartet. Aus diesem Grund müssen im Budget für das kommende Jahr 10 Millionen Franken eingespart werden. Ab dem 1. Januar 2010 wird die Unterhaltungssendung «LaTele» gestrichen. Dies betrifft 16 RSI-Angestellte. Laut Comedia werden aber auch viele freie Mitarbeitende und Firmen, die Dienstleistungen für die Produktion der Fernsehsendung erbringen, betroffen sein.
Reduziert wird auch die Produktion von eigenen Filmen und Serien. Abstriche werden ferner bei Sonderprogrammen sowie beim Studiodekor gemacht. Zudem wird bei der «Tagesschau am Morgen» auf eine kostensparende Produktion umgestellt.
Mittwoch
16.09.2009



