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Mittwoch
04.08.2010

In Saudi-Arabien sollen die als abhörsicher geltenden verschlüsselten Dienste der Blackberry-Smartphones noch in dieser Woche verboten werden. Das teilten die Behörden des Landes mit. Hunderttausende Nutzer sind von dem Entscheid betroffen. Nach Angaben der saudischen Kommission für Kommunikation und Informationstechnologie wurden die Mobilfunkanbieter aufgefordert, den Messenger-Dienst des kanadischen Blackberry-Herstellers Research in Motion (RIM) zu blockieren.

Als Grund für diese Massnahme wurde angegeben, dass bestimmte behördliche Anforderungen nicht erfüllt worden seien. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Auch wurde nicht mitgeteilt, welche Dienste genau betroffen sind.

In Saudi-Arabien nutzen etwa 700 000 Menschen Blackberry-Smartphones. Ein solches Verbot hatte sich bereits in den vergangenen Tagen abgezeichnet, nachdem auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) angekündigt hatten, die verschlüsselte Kommunikation über die Blackberrys ab Oktober zu verbieten. Die Länder sehen durch die abhörsichere Kommunikation ihre nationale Sicherheit bedroht.

Die mobile Kommunikation inklusive E-Mail-Verkehr läuft bei den Blackberrys verschlüsselt über Server im jeweiligen Ausland. Was einerseits wesentlich zum Erfolgsrezept vor allem bei Unternehmenskunden gehört, wird in wichtigen Märkten zunehmend zum Stein des Anstosses.