Pillen aus Wolfskot gegen Blähungen, eine Graubünden Card mit einer Unzahl von Anwendungsmöglichkeiten oder der weltweit grösste Käselaib: Zeitungen in Graubünden haben Leser am Dienstag mit würzigen Storys in den April geschickt. Kleintierzüchter haben keine Freude an den zwei Wölfen, die sich im Bündner Oberland herumtreiben. Ein Apotheker in Ilanz dagegen hat sich den Kot der Raubtiere laut der rätoromanischen Tageszeitung «La Quotidiana» zu Nutze gemacht und eine Medizin daraus entwickelt. Kapseln aus Wolfskot sollen gut gegen Blähungen sein. Und nicht nur das: Sie sollen laut Zeitungsbericht auch unangenehm riechende Darmwinde neutralisieren. Das «Bündner Tagblatt» kündigte eine Dienstleistungskarte der neuen Dimension an. Halbtax-Abo, Snowpass, Kreditkarte und Punktekarten von Grossverteilern seien vereint in der so genannten Graubünden Card, in die beliebig viele weitere Karten integriert werden könnten. Der Lokalsender «Radio Grischa» vermeldete Konkurrenz im Aargau für den Bobrun in St. Moritz-Celerina. Ein schweizweit bekannter Autoimporteur stecke 20 Millionen Franken in das Projekt einer «Bobbahn Safenwil». In Celerina hoffe man auf ein Scheitern des Vorhabens.
Auch die Bündner Regierung beliebte zu scherzen. Am monatlichen Treff mit Medienvertretern wurde verkündet, dem seit 100 Tagen amtierenden Regierungsrat Martin Schmid gefalle die neue Tätigkeit nicht so richtig. Der neue Chef des Justiz-, Polizei- und Sanitätsdepartement vermisse beim Kanton die Dynamik und überlege sich, in die Privatwirtschaft zurückzukehren. Die Medienvertreter wurden ermuntert, mit Schmid viele Interviews zu führen, damit er vielleicht doch noch Spass am Amt bekomme.
Dienstag
01.04.2003