Amazon hat es vorgemacht und seine Mitarbeitenden mit verschiedensten Mitteln beim Gründen einer Gewerkschaft behindert. Trotzdem ist an einem Standort des E-Commerce-Riesen in den USA die Abstimmung zugunsten der Gewerkschaftsvertretung ausgegangen.
Bei Apple wollen Mitarbeitende im New Yorker Grand Central Store demnächst eine solche Abstimmung starten. Die Vertretung soll einen Mindeststundenlohn von 30 Dollar erreichen, bessere Pensionszuzahlungen, mehr Ferien und bessere Arbeitsbedingungen.
Auch in Atlanta soll eine Abstimmung stattfinden, dort fordert man Gleichstellung mit den New Yorker Kolleginnen und Kollegen.
Das möchte Apple verhindern, wie das Technikportal «The Verge» berichtet. Demnach habe Apple die Kanzlei Littler Mendelson ins Boot geholt. Diese gilt als Spezialistin für den Kampf gegen Gewerkschaftsbestrebungen. Die Dienste wurden auch schon von der Kaffeehauskette Starbucks oder 2014 von McDonald's in Anspruch genommen, als Angestellte sich dort für einen Mindestlohn von 15 Dollar starkmachten.
Die Verpflichtung der Kanzlei sorgt für Kritik seitens der Gewerkschaft Communication Workers of America. «Mit dem Engagement der berüchtigten Antigewerkschaftskanzlei Littler Mendelson zeigt Apples Management, dass es vorhat, seine Angestellten an der Ausübung ihres Rechts eines Gewerkschaftsbeitritts zu hindern, indem es das Handbuch anderer Grosskonzerne abspult», erklärt man dort. Jedoch seien schon die Mitarbeiter bei Starbucks nicht darauf hereingefallen, dementsprechend optimistisch sei man für die kommenden Abstimmungen bei Apple.
Das «Handbuch» schlägt zum Beispiel vor, das Austeilen von Flyern mit dem Argument eines Müllproblems zu verbieten oder die gewerkschaftliche Organisation während der Arbeitszeit zu untersagen, wobei man verschweigen solle, dass Essenspausen und andere Pausen nicht darunterfielen.
Apple selbst hat die Verpflichtung der Kanzlei bis jetzt nicht kommentiert.