Apple steht wegen illegaler Staatshilfen in Irland am Pranger. Dass das US-Unternehmen die Gewinne einer Tochterfirma in Irland nur minim versteuern musste, schätzt die EU-Kommission als illegal ein, wie die «Financial Times» schreibt.
Nur zwei Prozent Steuern musste die Apple-Tochter Apple Sales auf die 74 Milliarden Dollar Gewinn, die sie zwischen 2009 und 2012 erwirtschaftete, an den irischen Fiskus abgeben. Zu wenig, findet die EU-Kommission gemäss dem Zeitungsbericht.
Apples legale Strategie, im Heimatland USA Steuern zu sparen, indem es die Gewinnbereiche ins Ausland verlegt, machte ein Untersuchungsausschuss des US-Senat bereits 2013 bekannt. Dass dazu noch illegale Staatshilfen in Form verschwindend geringer Steuern gekommen sein sollen, ist das vorläufige Ergebnis der Ermittlungen der EU-Kommission. Weitere Einzelheiten könnten in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.
Luca Maestri, Finanzchef von Apple, wies die Vorwürfe gegenüber der «Financial Times» zurück, entsprechende Deals habe es nie gegeben, sagte er. Die Regierung Irlands unterstrich noch im Juni, dass sie sich an die EU-Richtlinien für Staatshilfe halten würde. Eine mögliche Nachzahlung würde Apple vermutlich mehrere Milliarden Dollar zu stehen kommen.
Schon seit Juni wird in Brüssel gegen die Niederlande, Luxemburg und Irland ermittelt. Neben Apple stehen auch Starbucks und Fiat Finance and Trade unter Verdacht, illegale Steuervorteile erhalten zu haben.