Sonst erfolgsverwöhnt, muss Apple einen Rückschlag hinnehmen: Per Ende September schliesst das Unternehmen sein erst vor zwei Jahren aufgeschaltetes Musiknetzwerk «Ping». Dies teilte Apple in der Nacht zum Donnerstag in San Francisco mit.
Dass eine Schliessung im Raum steht, gab der neue Apple-Chef Tim Cook bereits im vergangenen Mai zu verstehen, als er sich dahingehend äusserte, dass die Nutzer deutlich gemacht hätten, dass sie nicht viel Energie in «Ping» investieren möchten, und Apple kein eigenes Onlinenetzwerk haben müsse, um im Sozialen Internet aktiv zu sein. «Werden wir es schliessen? Ich weiss es nicht, ich werde darüber nachdenken», so Tim Cook.
«Ping» war als Kommunikationsplattform für den Austausch zwischen Musikern, Fans und Nutzern gedacht. Die Bruchlandung ist vermutlich insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Verknüpfung mit dem weltgrössten Onlinenetzwerk Facebook 2010 unmittelbar vor dem Start eingestellt worden war. Dies wegen inakzeptablen Bedingungen, wie Apple-Gründer Steve Jobs damals dem Blog «All Things D» sagte. Zwar verzeichnete «Ping» in den ersten Tagen eine Million Anmeldungen, doch danach brach das Interesse ein.
Inzwischen ist die Beziehung zwischen den beiden Titanen wieder aufgetaut. Und gleichsam als «Ping»-Ersatz bietet die nächste Version der Multimediasoftware iTunes Musikern die Möglichkeit, Fotos mit ihren Fans zu teilen.