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Mittwoch
11.01.2017

Kino

Neue Kinofilme sollen bereits nach 17 Tagen auf iTunes verfügbar sein. Zwischen Apple und den grossen Hollywoodstudios finden ernsthafte Verhandlungen statt, wie die «Schweiz am Sonntag» schreibt.

Das kalifornische Unternehmen führt derzeit Gespräche mit mehreren grossen Hollywoodstudios. Ziel: Neue Kinofilme sollen bereits nach rund zwei Wochen online in Apples iTunes-Shop gemietet werden können.

Apple möchte damit zu Anbietern wie Netflix und Amazon aufschliessen und mit seinem lange vernachlässigten Videoangebot eine ähnlich starke Stellung erreichen, wie es sie mit iTunes bereits im Musikmarkt innehat.

Die Hollywoodstudios 20th Century Fox, Warner Bros. und Universal bestätigten Anfang Dezember, dass sie nach Möglichkeiten suchen, um ihre neuen Filme nach möglichst kurzer Zeit für den Heimkonsum anzubieten. Laut Bloomberg sollen dabei für die einmalige Miete eines Films Premium-Preise von 25 bis 50 Dollar anfallen. Das ist zwei bis drei Mal so viel wie der Preis eines durchschnittlichen Kinotickets.

Üblicherweise liegen zwischen der Kinopremiere eines Films und seiner Veröffentlichung für den Heimmarkt 90 bis 120 Tage. Diese Dauer ist ein geschütztes Zeitfenster, in dem die Studios den Kinobetreibern das exklusive Vorführrecht an ihren neuen Filmen zugestehen.

Bestrebungen, dieses Zeitfenster drastisch zu schmälern, gibt es schon seit Jahren. Die Filmstudios suchen nach neuen Wachstumsmöglichkeiten, weil sie Mehreinnahmen im Kino zuletzt mit teureren Tickets, aber kaum noch mit zusätzlichen Zuschauern erzielten.

Bislang konnten sich die Betreiber grosser amerikanischer Kinoketten wie Regal oder Cinemark, die im Fall eines schmaleren Zeitfensters schmerzhafte Einbussen befürchteten, noch erfolgreich gegen solche Bestrebungen wehren.

Kevin Tsujihara, der CEO von Warner Bros., liess Ende November gegenüber Investoren verlauten, dass sein Studio derzeit zum ersten Mal «konstruktive Gespräche» mit Kinobetreibern führe, um gemeinsam an einem neuen, kürzeren Zeitfenster zu arbeiten, so die «Schweiz am Sonntag» abschliessend.