In einem öffentlichen Schreiben appelliert der Verband der Autorinnen und Autoren der Schweiz A*dS für Solidarität mit Schreibenden aus Belarus. Darüber hinaus fordert er die Schweizer Behörden, Stiftungen und andere Organisationen auf, sich für die belarussischen Autorinnen und Autoren einzusetzen.
«In Belarus ist es lebensgefährlich, zu versuchen zu leben, wenn man Autorin oder Autor ist», heisst es in der Mitteilung am Montag. «Die Machthaber verfolgen die ‚politischen Gegner‘, die Künstler*innen und insbesondere die Autorinnen und Autoren einzig deshalb, weil diese ihre Aufgabe als Beobachtende der Gesellschaft, in der sie leben, wahrnehmen.»
Seit Machthaber Lukaschenkos manipulierter Wiederwahl vor ungefähr einem Jahr seien über 40 000 Menschen verhaftet worden – darunter über 1200 Journalisten, Schriftsteller, Übersetzerinnen, Musiker, Schauspielerinnen und Menschenrechtsaktivist*innen. Dies geht laut Verband aus den Berichten des belarussischen PEN-Zentrums hervor, das inzwischen aufgelöst wurde.
Als weiteres Beispiel für die repressiven Massnahmen gegenüber Kulturschaffenden führt A*dS den Verband belarussischer Schriftsteller auf. Diese älteste Künstlerorganisation von Belarus wurde am 1. Oktober vom obersten Gericht aufgelöst, der Vorsitzende und Dichter Barys Piatrowitsch steht seit August 2021 unter Hausarrest.
Mit dem öffentlichen Schreiben möchte der Verband seine Solidarität mit den Opfern der Unterdrückung des autoritären Staates zum Ausdruck bringen. Darüber hinaus fordert der A*dS die Schweizer Behörden, aber auch Stiftungen und andere Organisationen auf, die belarussischen Autorinnen und Autoren zu unterstützen und sich für sie einzusetzen.
Konkret könnten Appelle zu den belarussischen Behörden gereicht werden, Aufenthaltsgenehmigungen und Stipendien ausgesprochen oder Residenzen für Autorinnen und Autoren auf der Flucht sichergestellt werden. Zudem ermögliche der Kauf von belarussischer Literatur, dass die Autoren und Autorinnen weiterschreiben können.