Draussen zu feiern ist für Aussenwerber ein Muss. Wenn das dann auch noch bei Temperaturen von -2 Grad, bei einer steifen Bise gefühlt -10 Grad, geschieht, dann kriegen Kunden, Mitarbeiter und Partner so richtig mit, unter welchen Bedingungen die Aussendienstmitarbeitenden der Allgemeinen Plakatgesellschaft zu arbeiten haben.
Das mag der Grund sein, warum die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) ihr Hoffest bereits seit 15 Jahren mitten im Januar feiert. Und trotz der garstigen Klima-Begleiterscheinungen stets mit einem vollen Haus respektive Hof rechnen kann. Was Rang und Namen hat unter den Kunden des Aussenwerbekonzerns, wurde am Donnerstagabend, meist gedrängt unter den wenigen Heizpilzen, gesichtet.
Am Empfang wurden die Gäste unter anderen APGlern von Chiara Langone, Auszubildende im 3. Lehrjahr, gemeinsam mit der Organisatorin des gesamten Events, Catia Natazzi, begrüsst. Langone ist zurzeit in der Abteilung Communications und wird unter anderem im Event-Bereich, Kommunikation und den Public Relations geschult.
Seit 2011 auch immer dabei: Manfred Strobl, CEO der Mediaschneider, der im Sommer 2010 nach Zürich gekommen ist. «Obwohl man zuweilen eiskalte Füsse bekommt, freue ich mich immer auf 'die heisse Wurst' («Wiediker»-Würstli) und noch mehr auf die 'wie gehts'- und 'nachträglich ein gutes neues Jahr'-Ausrufe der bekannten Gesichter».
Für den Oberbayer ein Stelldichein der Branche: «Man ist sich nicht immer sicher, aufgrund der dicken (Kopf-)Bekleidung alle und jeden erkannt zu haben – mit Ausnahme von Markus Ehrle, der auch weit unter null Grad sein Haupt partout nicht verdeckt und immer mit einer jovialen Begrüssung zur Stelle ist», so Strobl. «Am Hoffest war es wieder kalt und so hatte es überall gedampft, die APGler gaben ihr Bestes an den Stationen und die Gäste hatten sich sichtlich wohlgefühlt.»
Das Hoffest schweisse die «Familie» irgendwie zusammen und sei nach vielen Jahren immer noch top-aktuell und top-frequentiert, meinte der Mediagentur-Leiter Strobl, der kein «e» im Namen hat, so wie der Schweizer Daniel Strobel von der APG, Leiter Werbemarkt und Mitglied der Unternehmensleitung. Die Strobels mit «e» kommen aus dem Stuttgarter Raum, «also mein Urgrossvater», erklärte der Strobel mit «e» dem Klein Report.
Der ohne «e» kommt aus Kirchberg, «dort, wo dem wilden Kaiser alle Eingeborenen zu Füssen liegen und man sich nicht mit Überflüssigem aufhält», erklärt Manfred Strobl dem Klein Report den historischen Hintergrund. Deshalb sei vor langer Zeit auf das «e» verzichtet worden. «Und meine nach München eingewanderten Vorfahren (aus Tirol und Südtirol) haben sich seither von jedem Strobel erfolgreich differenziert», zielt er Richtung Strobel mit «e».
«Am wohlsten fühle ich mich immer im Ort Strobl am Wolfgangsee und würde dort selbst den Strobel Daniel aus dem Stuttgarterraum herzlich willkommen heissen.»
Weitere Gäste unter den Wärmepilzen oder im Zelt gesehen: Christian Hermle von der AMAG, Manuela Gualeni von der UBS, Bernhard Liechti vom Amt für Städtebau der Stadt Zürich, die Herren Roger Tossut, Thomas Holliger und Stephan Hess von SBB Immobilien, Ramon Wespe von der Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich, Ralph Halder vom Team Cosmo - sie alle waren gekommen und trotzten der Kälte und der kühlen Bise mit einer Verweildauer, die sich Werber und Medienschaffende nur wünschen können.
Es half, dass die APG wie jedes Jahr mit 40 Kilogramm Wiediker Grillwürsten, Raclette und frisch vor Ort ausgebackenen Berlinern von der Bäckerei Konditorei Frei aus Nussbaumen sowie einer grossen Auswahl alkoholischer Getränke die Gäste sozusagen von innen her aufwärmte. Und dass man sich in den wetterfesten Cube zurückziehen konnte, um an der dortigen Mountain-Bar den neuesten Gerüchten und News aus der Werbebranche zu lauschen.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit verzichtete man in diesem Jahr zum ersten Mal auf die Schneebar, wirklich vermisst wurde dieser weitere Kältefaktor nicht.
Mittdendrin im dichten Gewusel bewegte sich mit offenem Ohr für die Wünsche seiner Gäste Gastgeber und APG-CEO Markus Ehrle, der wie die Mitarbeitenden und das gesamte Management im Wechsel das Catering übernahm. Daneben fand Ehrle immer noch genug Zeit, sich mit den Anwesenden über Geschäftliches auszutauschen. So auch über die Performance des Aktienkurses, der seit seinem Hoch im Februar 2018 fast ein Drittel abgegeben hat.
Die Geschäftsergebnisse für 2018 wird die APGISGA Ende Februar bekannt geben. Klar ist, dass das Geschäftsklima rauher geworden ist. Bereits das erste Halbjahr 2018 lief mit einigen negativen Eckdaten wie ein um fast 10 Prozent gesunkenes Nettoergebnis nicht nach Wunsch der Out-of-Home-Vermarkter von der Zürcher Giesshübelstrasse.
Dessen ist sich auch Markus Ehrle bewusst, der verstärkt neue Geschäftsfelder wie digitale Werbeflächen anbietet, um einen Teil der Verluste im klassischen Plakatgeschäft auszugleichen. Wobei auch hier wie in den klassischen Medien die Einnahmen aus der digitalen Welt die Verluste in der analogen noch bei Weitem nicht kompensieren.
Es gab also viel zu besprechen mit den Kollegen aus der Werbebranche und den Mediaagenturen und Kunden. Mittendrin unter 300 Gästen Urs Schneider, Inhaber der Mediaschneider AG, der in mehreren Durchgängen einige der 400 feinen Berliner zu den hungrigen Medialeuten brachte.
Yvan Piccinno von Young & Rubicam, Marco Eberhard von Promotion Tools, Gioia Bozzato vom Art Directors Club (ADC), Ronny Schmid von Konnex, Oliver Schönfeld von TW Media, Koni Künzli von Outdoor Media und Tobias Händler von Scholz & Friends.