Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) hat ihren Umsatz 2015 in der Schweiz um 1,3% auf 302,3 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr gesteigert. «Wir hatten im ersten Halbjahr 2015 eine Steigerung um 3,6%, das zweite Halbjahr war dann unter anderem wegen des Wegfalls des Airports Genf etwas schwächer», erklärte APG-CEO Markus Ehrle am Donnerstag an der Jahresmedienkonferenz die Zahlen. Zudem fehlten zwei Millionen Franken Umsatz aus der Polit-Werbung aus den vorangegangen Monaten - dem Wahljahr.
Im mittlerweile kleinen Auslandgeschäft, in Serbien, gingen die Verkaufserlöse um 1,4% (in Lokalwährung) zurück. Für den Schweizer Aussenwerbekonzern ergibt das für die Gruppe dementsprechend insgesamt noch ein Plus von 0,6% auf 313 Millionen Franken.
Ein stringentes Kostenmanagement und Prozessoptimierungen haben auf Stufe Ebitda eine Steigerung um 2,8% auf 79,6 Millionen Franken und beim Ebit auf 68,1 Millionen Franken (+2,8%) ergeben. Das Nettoergebnis beläuft sich für 2015 auf 53,3 Millionen Franken, was einer Zunahme um 3% entspricht. Gemäss Ehrle sind zehn Vollzeitstellen abgebaut worden. Zurzeit arbeiten 628 Personen für die APG, die auf 570 Vollzeitstellen aufgeteilt sind.
Bei der Prozessoptimierung wurden alle Geschäftseinheiten in der Schweiz in das zentrale IT-System IT 21 der APG integriert, das auch das CRM beinhaltet. Dann habe man ein Upload-Tool und eine Applikation für die Ausstrahlungsplanung von digitalen Werbemitteln implementiert, so der APG-CEO. Vorangetrieben werde auch das Entwicklungsprojekt eCommerce-Plattform. Es beinhaltet die Weiterentwicklung von PosterDirect sowie die weitere Automatisierung der Planungs-, Buchungs- und Abwicklungsprozesse. «Hier geht es um die Einkaufsprozesse wie Real Time Advertising und mehr», erklärte Markus Ehrle die Abläufe. Erst vor Kurzem habe die APG alle Afficheure mit Apps ausgerüstet.
Durch diese Digitalisierungsanstrengungen wird der Aussenwerber über posterdirect.ch vor allem in den Regionen neue Kundenbudgets erreichen und so in anderen Gattungsbereichen wie Print als Konkurrent auftreten. Denn die analogen Angebote werden mit den digitalen verknüpft.
Ein Zukunftsprojekt ist die sogenannte «WaitingZone». In Wartebereichen des öffentlichen Verkehrs werden vermehrt Flächen mit Interaktionsmöglichkeiten angeboten. Werbestellen können angefasst werden oder zum Beispiel per QR-Code eine Kundenbotschaft vermittelt werden.
Die zunehmende Nachfrage nach Spezialumsetzungen unter Einbezug verschiedener Produkteformate steige zudem an. Unter big is beautiful hat die APG erst vor Kurzem ein MegaPoster auf 1228m2 für die «Minions» aufgebaut. Die gelben Figuren sind die Stars in einem 3D-Animationsfilm. Es war das bisher grösste temporäre MegaPoster, welches der Outdoor-Spezialist realisiert hat.
Der börsenkotierte Aussenwerbekonzern sitzt auf einer Netto-Cashposition von 139 Millionen Franken; 2014 waren es 147,9 Millionen Franken. Für die Aktionäre wird dementsprechend eine Dividende von 23 Franken ausbezahlt, was gemäss CEO Markus Ehrle «einer Rekord-Dividende entspricht, welche die APG je ausbezahlt hat». Im Detail heisst das, eine Verdoppelung der ordentlichen Dividende für die Geschäftsjahre 2014, 2015 und 2016 bei einer Auszahlungsquote für die ordentliche Dividende von mindestens 60%.
Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses habe das Ergebnis des Geschäftsjahres 2015 leicht negativ beeinflusst. «Das negative Finanzergebnis ist vor allem der Neubewertung unserer Euro-Ausstände zuzuschreiben. In einem sehr anspruchsvollen Zinsumfeld ist es gelungen, trotz hohem Cash-Bestand keine Negativzinsen zu bezahlen», kommentierte die APG die Finanzzahlen.