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Donnerstag
13.03.2025

Vermarktung

 Felix Graf vertritt Aktionär NZZ bald im Verwaltungsrat der börsenkotierten APG...    (Bild: APG/zVg)

Felix Graf vertritt Aktionär NZZ bald im Verwaltungsrat der börsenkotierten APG... (Bild: APG/zVg)

Der Aussenwerbekonzern APG hat seine Werbeerträge in der Schweiz leicht um 0,2 % auf 311,8 Million Franken steigern können, im Auslandsmarkt Serbien stiegen sie um 5,6 % auf 15,2 Millionen Franken.

Hingegen stieg das Ergebnis des börsenkotierten Konzerns stark um 12,9 % auf 30,3 Millionen Franken, der Free Cash flow erzielte gar einen Sprung um 19,2 % auf 37,3 Millionen Franken.

An der Generalversammlung vom 24. April 2025 schlägt der Verwaltungsrat (VR) unter Präsident Daniel Hofer NZZ-CEO Felix Graf als neuen Vertreter der grössten Aktionärin im Verwaltungsrat vor. Am 13. Juni 2024 hatte das Medienhaus NZZ die 25%-Beteiligung von JCDecaux SE und Pargesa Asset Management SA übernommen.

Gemäss Geschäftsbericht hat die NZZ für ihren Anteil 165 Millionen Franken bezahlt. Mit dem neuen NZZ- Aktionär habe man die «Swissness» gestärkt, wie CEO Markus Ehrle am Donnerstagmorgen im Zürcher Hotel Widder vor den Medien ausführte.

Der bisherige langjährige Ankeraktionär JCDecaux SE hält nun 16,44 % und Pargesa Asset Management SA noch 13,86 % des Aktienkapitals.

Im 2023 haben die Schweizer Parlamentswahlen den Out-of-Home-Anbietern gute Umsätze beschert. Trotz anhaltend anspruchsvollem konjunkturellem Umfeld im 2024 und einer «spürbaren Zurückhaltung im Schweizer Werbemarkt, insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahres», so Daniel Hofer, habe die APG ihr Ergebnis steigern können. «Unter Berücksichtigung des Wegfalls des SBB-Promotionsflächengeschäftes wäre die Umsatzentwicklung noch positiver ausgefallen.»

Darauf ging auch der APG-CEO ein, der von einem Wachstum von 2,2 % gesprochen hat, wären die SBB und sonstige kleinere Inventarverluste nicht gewesen. Unter Vorjahr hätten sich die Werbeumsätze bei der Versicherungs-, Telekommunikations- und Fahrzeugbranche entwickelt. Erfreulich sei hingegen die Entwicklung in den Bereichen Kultur, Freizeit/Tourismus, Krankenkassen, Bekleidung und Getränke gewesen.

Die Werbeumsätze aus der Finanzindustrie sowie bei den Grossverteilern und Handelsketten blieben im letzten Jahr stabil. «Und das trotz der grossen Umstruktruierung bei der Migros», wie Markus Ehrle ausführte. Teile dieses Rückgangs hätten Aldi und Lidl durch ihre Werbeschaltungen aufgefangen.

Bei Digital Out of Home (DOOH) gehe es weiter überdurchschnittlich nach oben. Auf die immer stärker zunehmende Kurzfristigkeit bei den Buchungen habe die APG mit ausgebauten flexiblen und programmatischen Buchungsmöglichkeiten reagiert.

Markus Ehrle verwies einmal mehr auf den sogenannten Brutto-Werbedruck. Gemäss diesen Zahlen sank der Gesamtwerbemarkt im Display-Bereich um 0,6 % im 2024 und erreichte ein Volumen von 4,54 Milliarden Franken. Die Aussenwerbung stieg hingegen um 4,9 %, also stärker als der Markt.

«Es gilt das Freespace-Volumen im Auge zu behalten», führte der APG-CEO aus. Denn gemäss der Netto-Werbestatistik, die demnächst veröffentlicht wird, sehen die Zahlen da nicht überall so rosig aus, wenn es um den Netto-Betrag geht.

Ehrle und sein Team legen grossen Wert auf den Partnermarkt. Mittlerweile hat der Plakat-Konzern über 7'000 langfristig abgesicherte Verträge mit Firmen, Gemeinden, Städten oder Einkaufszentren wie Sihlcity oder Glatt.

Gegründet im Jahre 1900 in Genf, feiert das Unternehmen dieses Jahr seinen 125. Geburtstag mit einigen Aktivitäten. «Mit einer starken Tradition in der Bereitstellung, Vermarktung und Bewirtschaftung von qualitativ hochwertigen Werbeflächen sowie Städtemobiliar im öffentlichen Raum hat sich die APG|SGA den wandelnden Marktbedürfnissen und Technologien immer wieder angepasst und neue Massstäbe gesetzt», schreibt die APG dazu.

Heute biete der Konzern mit den Tochterfirmen in der Schweiz und in Serbien ein Portfolio mit über 140’000 digitalen und klassischen Werbeflächen an.

In Serbien, wo es letzte Woche zu einem Generalstreik gekommen ist, wartet die APG noch auf das Resultat eines Schiedsgerichts in Paris.

Denn die serbische Tochter Alma Quattro liegt mit der Stadt Belgrad im Streit. Gemäss Informationen von CEO Markus Ehrle am Donnerstagmorgen an der Jahresmedienkonferenz werde der Vertrag aus dem Jahr 2017, der 25 Jahre läuft, «auf jeden Fall weiterhin gültig bleiben». Der von ihr eingeklagte Schadenersatz kann sich für die APG von einem Franken bis auf einen substanziellen Betrag belaufen.

Finanzchef Nico Benz-Müller, der seit dem 1. März 2024 nach den Zahlen schaut, erläuterte neben vielem anderen die Dividenden-Politik: «Für das Geschäfsjahr 2024 ist eine Dividende von 12 Franken pro Aktie vorgesehen.»

Die Dividendenempfehlung für die Geschäftsjahre 2025 und 2026 sei mit Ausschüttung von 100 % des erzielten Konzerngewinns, jedoch mindestens einer Dividende von 12 Franken pro Aktie.