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Freitag
15.10.2010

Im Bündnerland gehen die Auseinandersetzungen um den «Bündner Bergkäse» weiter: 14 Käsereien wehren sich dagegen, dass die Bezeichnung «Bündner Bergkäse» als AOC-Marke geschützt wird. Sie haben deshalb eine Einsprache in Bern eingereicht, wie sie am Donnerstag an einer Pressekonferenz bekannt gaben.

Das Problem der AOC-Gegner: Auf ihre Erzeugnisse trifft die Bezeichnung AOC nicht zu, da die von ihnen verarbeitete Milch von Kühen stammt, die auch Silofutter zu fressen kriegen. Ihre etablierten Produktenamen würden wegen Verwechslungsgefahr mit dem «Bündner Bergkäse AOC» durch Bundesvorschriften verboten. Dieses Schicksal winkt unter anderem dem «Davoser Bergkäse», dem «Savogniner Bergkäse» und dem «Bündner Bergkäse viertelfett».

Die Sortenorganisation Bündner Bergkäse hatte im Juli beim Bundesamt für Landwirtschaft ein Gesuch eingereicht, um die Marke «Bündner Bergkäse» mit dem Ursprungszertifikat AOC zu schützen. Dagegen haben nun am Mittwoch 14 Käsereien fristgerecht Einsprache erhoben.

Bleibt zu hoffen, dass die Käsebürokraten des Bundes Einsicht zeigen und den wuchernden Amtsschimmel, der die Bündner Käsevielfalt bedroht, doch noch rechtzeitig einfangen. Ansonsten müssten sich die AOC-Gegner mit einer Beschwerde vor dem Bundesverwaltungsgericht Gehör verschaffen. Immerhin: Gemäss Eigenaussage haben die Käser dafür bereits eine sechsstellige Summe beiseitegelegt.