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Dienstag
06.02.2024

Medien / Publizistik

Nach Hamas-Tweet und einer externen Untersuchung schiebt die Uni Bern dem Nahost-Insitut den Riegel... (© Uni Bern)

Nach Hamas-Tweet und einer externen Untersuchung schiebt die Uni Bern dem Nahost-Insitut den Riegel... (© Uni Bern)

Der Klein Report berichtete sehr früh über Missstände und Verdachtsmomente punkto Antisemitismus an Schweizer Universitäten. Dies aufgrund der X/Twitter-Auswertung, als im Nachzug der Terrorattacke vom 7. Oktober 2023 die soziale Plattform mit Glückwünschen für die Mörder, Folterer und Vergewaltiger geflutet wurde. 

Ein Dozent zum Beispiel bejubelte die Mordorgie der Hamas als «bestes Geschenk vor meinem Geburtstag». Pikant: Der Schreiber war der Ehemann der Institutsleiterin, die nach dem Medienbericht behauptete, sie sehe im Tweet «keine antisemitische Intention».

Nun wurde bekannt, dass die Leitung der Universität Bern das gesamte Nahost-Institut auflösen musste.

Die «SonntagsZeitung» recherchierte den Hergang am Institut und entlarvt mittelalterliche Zustände. Studierende und Mitarbeitende wurden mittels Verhören unter Druck gesetzt. Dies von einer Mitarbeiterin, die von der Institutsleiterin trotz mangelnder wissenschaftlicher Qualifikation in den hohen Posten direkt befördert wurde. «Es herrschte Vetternwirtschaft im grossen Stil», so das Fazit der «SonntagsZeitung».

Die Universität Bern hält trotz Auflösung des Instituts an der Professorin fest. Die «SonntagsZeitung» warnt davor, dass damit die Missstände nur formell behoben seien. Nicht behandelt hat die Tamedia-Zeitung, inwiefern die Professorin nach wie vor als Gutachterin für den Schweizerischen Nationalfonds tätig ist.

Judith Hochstrasser, Managing Editor of Horizons, Swiss National Science Foundation (SNSF), stellte am Donnerstag gegenüber dem Klein Report klar: «Serena Tolino hat nicht als Gutachterin für den SNF gearbeitet.»

Ohne Medien wären die skandalösen Zustände in Schweizer Forschungsinstitutionen nie bekannt geworden; es werden je länger, je mehr US-amerikanische Verhältnisse auch hierzulande sichtbar.